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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Existenz der Bombe



nihil
10.09.2008, 13:31
als ich heute morgen über beweise der existenz gottes nachdachte und über deren sinn und zweck kam mir ein wie ich finde interessanter gedanke, oder vielmehr ein gleichnis, in den sinn:

woher weiß ich eigendlich, das es die atombombe gibt?

nun gut, ich habe die berichte aus der vergangenheit, hiroshima und nagasaki und so, aber berichte aus der vergangenheit hab ich von gott auch (heilige schrift).

natürlich, ich kann experten fragen, aber autoritätenmeinungen gelten nicht viel, denke ich. denn wiso sollten professoren glaubwürdiger als priester, generäle glaubwürdiger als kardinäle, präsidenten gaubwürdiger als päpste sein?

was noch? bilder! wenn wir fotos und videos vertrauen haben wir zugleich die existenz von superman, mickey mouse und kermit dem frosch bewiesen. und die gottes, nebenbei gesagt.

achja, augenzeugen: die augenzeugen der letzten abwürfe sind wohl recht rar, was sich ja bei atombomben von selbst versteht. wenn wir doch welche finden, denke ich das auf jeden min. 50 menschen kommen die gott gesehen, gehört, gefühlt haben. außerdem - das es mal welche gab heist gar nichts...vielleicht gab es gott mal, aber er hat sich verabschiedet.


natürlich ist diese keiene lückenlose bweisführung, sondern eben ein gleichnis. ich will auch weder die existens gottes noch die nichtexistenz der a-bombe beweisen, sondern nur zwei punkte deutlich machen:

1. man macht es sich zu einfach, wenn man das christentum verlacht und die existenz gottes leugnet. es ist immer einfach, fremde weltanschauungen zu verneinen, eine andere sache ist es, die eigenen in frage zu stellen. der durchschnittliche mensch des 21. Jahrhundert glaubt mehr als er merkt. die meisten von uns haben ebenso unzureichende kenntnisse von quantenphysik oder organischer chemie wie von engeln oder dämonen - denoch glauben wir daran; der forscher sagt's ja!

2. ob gott objektiv und nachweislich existiert spielt, glaube ich, nur eine untergeordnete rolle. letztenendes sollten wir uns mit ihm befassen und mit den menschen die an ihn glauben, wenn wir es selbst nicht tun, ebenso, wie ein staatschef wissen muss dass G.W. Bush wie ein führer einer atommacht handelt, unabhängig davon, ob es eine bombe gibt oder nicht (solange alle glauben, dass es eine gibt).

was meint ihr dazu?

poetry
10.09.2008, 13:37
... ein seltsamer Vergleich - der Schöpfer und Heiligste vs. einer grausamen Kriegsmaschine

nihil
10.09.2008, 13:44
... ein seltsamer Vergleich - der Schöpfer und Heiligste vs. einer grausamen Kriegsmaschine

nicht bös gemeint...ich wollte etwas nehmen, was einerseits so selten vertreten ist, dass man es noch nicht persönlich gesehen hat und das andererseits so bedeutend ist dass man sich damit auseinandersetzten muss, außerdem sollte es technisch kompliziert und schwer nachzuvollziehen sein...aber es sagt doch so einiges über unsere gesellschaft aus dass das eine bombe ist, oder?

na, vielleicht hätt ich auch ein anderes beispiel wählen können - aber es ging ja ums prinzip. ist jedenfalls nicht bös gemeint. aber (verbessert mich wenn ich mich irre) wenn gott unser schöpfer ist hat er uns bewusst sterblich gemacht und ist damit für mehr tode verantwortlich als die a-bombe. oder?

poetry
10.09.2008, 13:55
Lieber Nihil,

der Vergleich hinkt.

Überleg mal was passiert, wenn ab morgen keiner mehr eines natürlichen Todes stirbt. Du würdest Gott in einem Jahr anklagen, dass die Welt überbevölkert ist, dass alle Rohstoffe weg sind und dass überall Kriege herrschen, weil jeder mehr Besitzanspruch an Land, Bodenschätzen etc. geltend macht.

Viele Grüße,
Poe

nihil
10.09.2008, 14:05
Lieber Nihil,

der Vergleich hinkt.

Überleg mal was passiert, wenn ab morgen keiner mehr eines natürlichen Todes stirbt. Du würdest Gott in einem Jahr anklagen, dass die Welt überbevölkert ist, dass alle Rohstoffe weg sind und dass überall Kriege herrschen, weil jeder mehr Besitzanspruch an Land, Bodenschätzen etc. geltend macht.

Viele Grüße,
Poe

Du hast recht, der Vergleich hinkt. Bombenmassenmord und natürlicher Tod sind schon nochmal was anderes...
Grüße zurück,
nihil

Nette
10.09.2008, 15:12
...hi Nihil....

Sehe hier gerade dein "P.S. Ich bin Atheist." ...lächel...

Grad die, die sich so outen...sind doch eigentlich auf der Suche nach dem Weg für ihr Seelenheil...oder nit...*wink*...Neugier is schonmal guuuuuut....

&heiligenschein bb - Nette

Ragamuffin
10.09.2008, 15:50
was meint ihr dazu?

Ich meine dazu, das deine argumtation geschmaklos ist und völlig den ziel verfehlt.

Wenn du einen beweis für einen atombombenaburf benötigst, dann kannst du dir die mühe machen eine(r) der ca. 340.000 Hibakusha in Japan zu befragen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hibakusha


was noch? bilder! wenn wir fotos und videos vertrauen haben wir zugleich die existenz von superman, mickey mouse und kermit dem frosch bewiesen. und die gottes, nebenbei gesagt.

http://www.hafif.org/imaj/Bijwen/220px-gisei32.jpg

Hier ein photo eines der opfer, ihr leben lang trägt sie das muster ihres kimonos auf ihre haut.

Brauchst du mehr beweise? &punkt

nihil
10.09.2008, 16:04
ich hab extra geschrieben dass ich die atombombe nicht verleugnen will, ebensowenig natürlich den abwurf. es ging mir um das ungleichgewicht der religionskritik und der wissenschaftskritik. ich dachte gerade in einem christlichen forum würde man gleichnisse verstehen...

Ragamuffin
10.09.2008, 16:56
Da der atombombenabwurf nachweisbar ist, kann dein gleichnis nur aussagen, das Gott nachweisbar ist.

Wenn die aussage des gleichnisses sein soll "die atombombe ist nicht nachweissbar, weil nicht genügend beweise und fakten vorliegen" ist das gleichnis wiedersprüchlich.


es ging mir um das ungleichgewicht der religionskritik und der wissenschaftskritik

Ja, um was geht es dir genau?

a) Ein ungleichgewicht der wissenschaftskritik im vergleich zur religionskritik, wobei es in der mehr gleichgewicht in der wissenschaftskritik geben soll?

oder

b) Sowohl wissenschaftskritik als auch relgionskritik sind in sich nicht im gleichtgewicht, bei beiden gibt es unstimmigkeiten.

Also b) kann ich zustimmen. Ich sehe da aber keinen zusammenhang mit dem atombombengleichnis.

Nebenbei: Eine bessere atheistische argumentation findest du bei Dawkins und co. &verstecken

feculent
10.09.2008, 17:00
es ging mir um das ungleichgewicht der religionskritik und der wissenschaftskritik.

Ungleichgewicht?

Ergebnisse der Wissenschaft gelten so lange, bis eine neue Erkenntnis - gleich auf welchem Gebiet - die alte ablöst. Die Wissenschaft bedient sich der Forschung, um neue Erkenntnisse zu sammeln. Diese Forschung könnte man als Kritik bezeichnen. Denn dieses Instrument der Wissenschaft ist gleichzusetzen mit dem Zweifeln an bisherigen Sichtweisen bzw. Ergebnissen.

Ein Vergleich mit Theologie erübrigt sich; schließlich liegen dort alle Erkenntnisse bereits vor (Bibel, Koran, Thalmut usw.). Kritik an der Theologie selbst oder an den Erkenntnissen derselben sind moralischer und ethischer Natur.

Es besteht de facto kein Ungleichgewicht, denn es liegen zwei verschiedene Dinge zu Grunde.

Was dein Gleichnis betrifft: Du hättest besser die Mondlandung als Gegengewicht nehmen sollen...

nihil
10.09.2008, 18:02
lieber ragamuffin

vielleicht sollte ich zuerst sagen dass ich nicht atheistisch argumentiert habe - im gegenteil: denn es ging mir um a).

viele leute die ich kenne kritisieren, bezweifeln gott und den glauben anderer menschen, ohne sich bewusst zu sein dass sie selbst in manchen berreichen eher glauben als wissen - z.b. die höheren wissenschaften. nochmal: ich leugne nicht den atombombenabwurf, ich glaube er fand statt - aber: das heisst nicht dass man ihn nicht anzweifeln kann - zeugen, nachrichten und bilder könnten beeinflusst sein, ebenso wie die bibel im laufe der geschichte beeinflusst worden sein könnte und man gott anzweifeln könnte. das soll nicht bedeuten weil es die bombe gibt gibt es gott oder weil es sie nicht gibt gibt es ihn nicht, sondern lediglich dass man nachdenken sollte bevor man alle christen für dumm erklärt weil sie an etwas glauben das man selbst für irreal hält. kritisieren ja, aber auch die eigenen überzeugungnen...das war was ich meinte

aber ich räume nochmal ein dass das beispiel vielleicht schlecht gewählt war, mondlandung ist vielleicht ne möglichkeit, danke @ feculent

feculent
10.09.2008, 20:01
das soll nicht bedeuten weil es die bombe gibt gibt es gott oder weil es sie nicht gibt gibt es ihn nicht, sondern lediglich dass man nachdenken sollte bevor man alle christen für dumm erklärt weil sie an etwas glauben das man selbst für irreal hält.

Ich denke, deine bescheidene Argumentation nun verstanden zu haben. Nun, mich beschäftigt in diesem Zusammenhang die Frage, wer damit angefangen hat. Mein Gott lebt in Gestalt eines Teelöffels im Zentraum der Galaxie und bastelt mit Sternen lustige Bilder in den Nachthimmel. Jetzt könnte ich sagen, beweis' mir das Gegenteil.

Mein Teelöffel und jede Form von Religion haben eines gemeinsam: Sie sind nicht wiederlegbar. Und, sie sind nicht beweisbar. Das macht meinen Teelöffelgott zu einem ehrlichen Konkurrenten für den Thron des Schöpferkults - Neben Allah, Jahwe, Shiba, Wothan und Zeus. Nichts desto trotz wird mich ein Großteil der Menschen für verrückt erklären, wenn ich eine Kirche gründe, die den Teelöffelgott anpreisen soll.

Den Grund hierfür liefert Dawkins: Wahrscheinlichkeiten. Denn diese ist bei meinem Gott furchtbar gering; schließlich entspringt er meiner sarkastischen Phantasie und basiert auf keinem Fundament wie der Bibel o. ä. Nichts desto trotz, es könnte den Teelöffelgott tatsächlich geben. Beweis' mir das Gegenteil!

Die Masse an Nachrichten, Zeitzeugen, Opfer und Berichte von und über atomaren Waffen sprechen für sich. Darauf kann sich eine Religion nicht stützen, um den Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen zu untermauern. Es bleibt bei einem Glaubenskonstrukt, welches ohne weitere Beweisführung angenommen wird oder nicht. Dies dumm zu nennen, ist sicherlich falsch. Vielleicht wurde Betroffenen der Glaube 'in die Wiege gelegt' - dagegen kann man sich nicht wehren, wie bei der Muttersprache. Vielleicht findet man im Glauben Halt und eine Wertvorstellung, die von vielen geteilt wird.

Ein Gläubiger gleich welcher coleur muss aber Kritik von 'Nichtgläubigen' zulassen, denn einen Beweis seiner Theorien bleibt er schuldig. Wann immer Gläubige ihre Religion für die einzig Richtige halten, also fundamentalistisch argumentieren, ist Dummheit das geistige Kind jener Menschen.

Noch ein Wort zu den viel gerügten Wissenschaftlern: Ihre Errungenschaften in der Vergangenheit haben bewiesen, dass neben Einfallsreichtum auch Selbstzweifel vorhanden ist. Anders ist der Fortschritt unserer Welt nicht erklären:

- vom Rad
- zum Motor
- zum Hybrid-Antrieb
- bis hin zur Brennstoffzelle

Aber vielleicht war es auch ein unscheinbarer Teelöffel, der uns diese göttlichen Ideen eingehaucht hat... Beweis' mir das Gegenteil!

Grüße

feculent