Wenn man das hier gelesen hat:

dann wird vermutlich klar, dass die wenigsten von uns jemals in die Lage kommen werden, vor Gericht einen Eid leisten zu müssen. Es ist nur noch in Ausnahmefällen üblich, Zeugen zu vereidigen.

Trotzdem - wer wie Kimmy ein Problem damit hat, sollte dem Juristen, der einen als Zeugen aufrufen will, im Voraus klarmachen, dass man seine Aussage auf keinen Fall beeiden wird. Der Verteidiger oder Staatsanwalt hat dann die Möglichkeit, von sich aus auf den Zeugen zu verzichten, wenn er glaubt, dass es zu einer Vereidigung kommen würde.

Aber noch mal hierzu, das ist viel praxisnäher und spannender:
Aber wie macht ihr das im Privatbereich? Kommt ihr manchmal in Situationen, in denen gefragt wird "kannst du das schwören?"
Was ist mit "schwören" gemeint? Ist es nur dann ein Schwur, wenn der Satz "ich schwöre" fällt? Oder ist das jede Form der Beteuerung "ja, ich bin mir sicher, dass das stimmt, was ich gesagt habe"?

An dieser Bekräftigung kommt man im täglichen Umgang mit Kollegen, Familienmitgliedern, Nachbarn, Kunden, Geschäftspartnern usw. wohl kaum vorbei. Und ich bin mir sicher, dass das zu Jesus' Zeit ähnlich war. Deshalb kann mir nicht vorstellen, dass Jesus geglaubt hat, er könnte seinen Jüngern das verbieten. Es ergibt für mich nur Sinn als Ermahnung, dass wir an unserer Glaubwürdigkeit arbeiten sollen, damit man uns das, was wir sagen, auch ohne große Beteuerung abnimmt.