Na ja, wir wollen es mal nicht übertreiben. Ich kenne die Formulierung "wer eine Frau lüstern ansieht ...", und was das heißt, ist doch klar, oder? Für mich ist das die Warnung, dass man seine Ehe auch durch Gedanken beschädigen kann.
Außerdem denke ich, dass Jesus hier nicht den Tatbestand des Ehebruchs ausweitet, um möglichst viele Täter überführen zu können. Das war nie sein Ziel.
Zum ursprünglichen Thema fallen mir drei Sätze ein:
1. Menschen können sich irren, auch beim Heiraten. Ein allwissender Gott wird das sicher nicht bestreiten.
2. Menschen, die im Irrtum verharren, nachdem sie ihn erkannt haben, werden oft unglücklich. Das ist übrigens auch eine gängige Definition von Sünde (bewusstes Verharren im Irrtum).
3. Gott ist ein liebender Gott, der nicht will, dass Menschen unglücklich sind. Und Jesus fordert uns immer wieder zum Neuanfang auf, wenn wir etwas als falsch erkannt haben. Kehrt um und glaubt, das ist eine seiner zentralen Aussagen.
So, wenn ich die drei Sätze zusammenbringe, dann kommt eine Folgerung raus, die genau entgegengesetzt zu dem ist, was die gängigen kirchlichen Traditionen lehren. Aber ich kann mir nicht helfen, ich finds schlüssig.
Lest da jetzt bitte nicht heraus, dass man sich nach Lust und Laune verheiraten und wieder scheiden soll. Das gerade nicht. Aber aus einer ernsthaften und sicheren Erkenntnis sollten auch Taten folgen.
Lena, ich danke dir für deine Anfrage und die Gelegenheit, über diese Frage nachzudenken. Ich habe das noch nie so klar gesehen. Ich hoffe, ich konnte dir auch weiterhelfen.
Das wäre für mich ein starkes Indiz.Zitat von Lena
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