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  1. #1
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    Hallo ihr Lieben!

    Ich will gar nicht lange nerven, wo ihr euch doch gerade so schön zofft, aber hinsichtlich des ursprünglichen Threadthemas wollte ich nur mal anmerken, dass der so genannte Bibelfundamentalismus eher nicht von der katholischen Kirche ausgegangen ist. Die haben die Bibel von den Leuten eher ferngehalten und stattdessen fleißig den Katechismus verteilt ;-) Die katholische Kirche betreibt also eher einen Katechismusfundamentalismus (oh, schönes Wort!).

    So, jetzt dürft ihr wieder voll auf die Zehn ;-) Dong!!!

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  2. #2

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    Mein liebes Provisorium, Du solltest mich doch gegen einen Unitarier oder Adventisten in den Ring begleiten.......

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Hallo ihr Lieben!

    Ich will gar nicht lange nerven, wo ihr euch doch gerade so schön zofft, aber hinsichtlich des ursprünglichen Threadthemas wollte ich nur mal anmerken, dass der so genannte Bibelfundamentalismus eher nicht von der katholischen Kirche ausgegangen ist. Die haben die Bibel von den Leuten eher ferngehalten und stattdessen fleißig den Katechismus verteilt ;-) Die katholische Kirche betreibt also eher einen Katechismusfundamentalismus (oh, schönes Wort!).
    Stimmt natürlich auffallend. Wir müssten natürlich vielmehr auf den Protestanten herumkloppen....

    Spaß beiseite. Ich denke, dass es mittlerweile auch um die Unterschiede zwischen der Schrift und der "Tradition" geht. Wie auch immer. Langsam fangen wir aber an, uns im Kreis zu drehen.

  3. #3
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    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Wir müssten natürlich vielmehr auf den Protestanten herumkloppen....
    Absolut!!! Wer outet sich freiwillig als Lutheraner? :-)
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  4. #4

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    Daß der Bibelfundamentalismus ...
    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    eher nicht von der katholischen Kirche ausgegangen ist. Die haben die Bibel von den Leuten eher ferngehalten und stattdessen fleißig den Katechismus verteilt ;-)
    Ja und Nein :-)

    Nur In aller Kürze meine Ansicht dazu:

    Sie haben sich zuerst "ihr Buch geschnitzt" und es dann als Irrtumslos und Weltweite Exklusive (und einzige) Gottesoffenbarung deklariert. Von daher. "Nein". Der Bibelfundametnalismus ist schon von ihnen ausgegangen. Wer dem Widersprach der war schonmal mindestens "Häretiker".

    Und dann niemanden rein gucken lassen... Sich selbst die Interpertieren-Hoheit gegeben... und es "der Herde" dann nur auszugsweise vorgelesen und interpertiert... je nach Geschmack und aktueller Manipulations Bedarf. Niemand durfte (und konnte noch nicht mal) widersprechen. Von daher, richtig: "Ja". Sie haben den Bibelfundamentalismus gar nicht erst groß unters Volk gebracht... sondern viel mehr noch eins drauf gesetzt. Sich selbst nämlich :-)


    Die Idee Luthers find/fand ich zwar Genial, die Bibel drucken zu lassen, und sie dem Volk zu geben weil er fand natürlich unzählige Widersprüche in ihr - er, der er sie ja kannte - und dem was der Vatikan lebte und lehrte. Und damit konnte er diesen Schwindel aufdecken. Was ihm auch echt gelang.

    Nur leider eben hat es den Bibelfundamentalismus dadurch nicht aufgelöst. Er war ja selbst ein großer Bibelfundamentalist. Soweit reichte seine "Reformation" dann halt nicht. Aber nicht so schlimm... Dafür gibts ja eben solche wie wir die darüber aufklären :-D

    Ich mach Luther deswegen kein großen Vorwurf. Der Bibelfundamentalismus war seine Lebensversicherung. Er berief sich auf die Bibel... wo eben dann jeder selbst nachlesen (lassen) konnte wie sehr der Vatikan und die Lehraussagen Bibel im Kontrast standen... und nicht er der "Verräter der Kirche Gottes" war sondern eben der Vatikan.

    Luther mache ich andere Vorwürfe :-) schwerere... viel schwerere... denn in meinen Augen rief er öffentlich zum "christlichen" Äquivalent des Dshihats auf... und dadurch verließ er nicht nur den Weg Jesus sondern rannte blindlings in die Entgegengesetzte Richtung im Irr-Glauben daß dies auch noch "der Weg Christi" sei... aber das soll jetzt grad nicht das Thema sein.

    Und selbst da kann ich seine Bewggründe zumindest Nachvollziehen (aber auf keinen Fall für gut heißen).

    Er erkannte, als Mönch, daß er Teil eines totalitären mörderischen extrem heuchlerischen System war welches sich selbst als "die eine Kirche Gottes" sah und sich natürlich auch so präsentierte. Für ihn war der Vatikan - die oberste Führung der Kirche - der Antichrist... der Teufel selbst.

    Deswegen rief er öffentlich auch auf sie alle am besten zu töten und sich zu waschen in ihrem Blut... und merkte dabei nicht, daß dies selbst Antichristlich ist... merkte dabei nicht, daß er selbst nur Teilweise die damaligen antichristlichen Dinge durchblicht hatte.

    Auch erkannte er nicht, wie sehr Antichristlich es ist die Staatsmacht aufzuwiegeln Andersgläubige-als-man-selbst zu töten... denn das tat er nämlich "nach gutem vatikanischen Vorbild" ebenso.

    Es ist mir bis zum heutigen Tag unbegreiflich deswegen wie man sich, als Christ, gleichzeitig als "Lutheraner" nur bezeichnen kann...
    Ich kanns mir nur so erklären, daß diese schwarzen Seiten Luthers unter dem Tisch gekehrt werden.... nicht oder nur kaum erwähnt werden... und/oder relativert werden bis zur Neutralisierung... und der Lutheraner dies halt so aktzeptiert wie es die "Luther-Propaganda" halt vorgibt... bzw. es erst gar nicht realisiert (realisieren will?) daß da einiges (schwer) nicht-Koscha war bei Luther.

    lg :-)

  5. #5
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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Sie haben sich zuerst "ihr Buch geschnitzt" und es dann als Irrtumslos und Weltweite Exklusive (und einzige) Gottesoffenbarung deklariert. Von daher. "Nein". Der Bibelfundametnalismus ist schon von ihnen ausgegangen. Wer dem Widersprach der war schonmal mindestens "Häretiker".
    Ja, ich verstehe was Du meinst! Wenn man den Begriff "Fundamentalismus" mal in seiner wortwörtlichen Form nimmt, dann war es natürlich die rkK die damit angefangen hat, denn schließlich hat sie den Kanon ja in die Welt gesetzt und damit das Fundament gelegt.

    Aber in der Schriftauslegung war es dann immer mindestens genauso wichtig, sich auch auf Autoritäten zu berufen, wie z.B. die Kirchenväter, was Vor- und Nachteile hatte. Schön finde ich daran, dass z.B. Eckhart erstaunlich häufig auch "heidnische Meister" zitieren durfte, die dann durchaus als Autorität anerkannt wurden. So hatte die Schriftauslegung auch immer einen starken Hang zur Philosophie und damit zu dem, was damals als wissenschaftliche Wahrheit galt. Die Zeit der Patristik und der Scholastik war nicht nur doof. :-)

    Luther finde ich da persönlich viel schlimmer! Ich habe keinen blassen Schimmer warum dieser Mann noch heute so beliebt ist! Wahrscheinlich gab es kaum einen schlimmeren Antisemiten als Luther - furchtbar! Und, Digido hatte es ja bereits in die Diskussion eingebracht, er hat maßgeblich den Bibelfundamentalismus mit seinem "Sola scriptura" zu verantworten, wenn er wohl auch anderes im Sinn hatte.

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Die Idee Luthers find/fand ich zwar Genial, die Bibel drucken zu lassen, und sie dem Volk zu geben weil er fand natürlich unzählige Widersprüche in ihr - er, der er sie ja kannte - und dem was der Vatikan lebte und lehrte. Und damit konnte er diesen Schwindel aufdecken. Was ihm auch echt gelang.
    Und was war der Preis für dieses Gelingen? Der dreißigjährige Krieg - einer der schlimmsten Kriege die Deutschland jemals gesehen hat.

    Seine Bibelübersetzung war zudem sehr nach seinen Vorstellungen gestrickt und er hat sich so manche Sinnverschiebung gegönnt. Schlussendlich hat Luther, meiner persönlichen Meinung nach, nur zusätzliche Probleme geschaffen.

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Luther mache ich andere Vorwürfe :-) schwerere... viel schwerere... denn in meinen Augen rief er öffentlich zum "christlichen" Äquivalent des Dshihats auf... und dadurch verließ er nicht nur den Weg Jesus sondern rannte blindlings in die Entgegengesetzte Richtung im Irr-Glauben daß dies auch noch "der Weg Christi" sei... aber das soll jetzt grad nicht das Thema sein.
    Ja, ganz genau! In seinen "Tischreden" hat er sehr gerne mal zu Mord und Totschlag aufgerufen. Ich glaube Luther war insgesamt ein hasserfüllter Mensch. Und er hat die Bibel nach seinem Gusto instrumentalisiert und war insofern also auch nicht besser als die rkK. Nach ihm mussten die Menschen zwar keinen Ablass mehr zahlen, dafür mussten sie mit ihrem Leben bezahlen - das ist für mich persönlich Luther. Ich mag ihn gar nicht gut leiden!

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  6. #6

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    denn schließlich hat sie den Kanon ja in die Welt gesetzt und damit das Fundament gelegt.
    Wenn es nur das gewesen wäre würde ich ja noch nichtmal groß meckern. Eine Auswahl allerlei Schriften zu sammeln nach eigenen Ermessen und Glauben find ich OK.

    Aber so war es ja nicht (nur). Ich glaub Du zitiertest dazu schon ein wichtiges historisches Dokument des Hieronymous wie die Situation damals war. Alleine diese dort getroffene Aussage, fast schon Eingeständnis, dürfte ja eigentlich schon alles sagen wie es sich mit der "Irrtumslosigkeit" der Bibel verhält.

    Schade daß die damalige Kirche all die anderen Schriften, die sie verwarf, nicht überlieferte. Sind ja nahezu alle verschwunden (worden?).

    Ja... natürlich haben sie diese Schriften verworfen die nicht ihren Glauben entsprachen.

    Und daß sie, sobald sie an der Staatsmacht mitschrauben durfte, alle anderen auch vernichtete oder unter Strafe stellte liegt eigentlich auf der Hand... wenn man bedenkt daß sie einen Black-Buchindex ja heute noch führt und historisch unbestritten ja noch nicht mal davor halt machte Menschen zu verbrennen/vernichten die ihren Glauben widersprachen... Da dann noch zu denken sie hätte ihren Glauben widersprechende Bücher und Schriften nicht vernichtet/verbrannt... wäre Naiv. Sehr sogar.

    Sie ging ja nach der selben Methode auch mit den Schriften des Origines um... einer der heute noch angesehendesten Kirchväter aus dem 2 jhr... er in seinen Hauptwerken die Präexistenz und auch die Reinkarnation und das Karma lehrte... und Origenes hatte noch viel mehr Zugriff auf alte christliche Überlierferungen als wir sie heute haben.

    Und was machte die ja so sehr vom HG beseelte rkk Jahrunderte später? Unter dem Deckmantel seine in griechisch verfassten Schriften ja nur ins lateinische zu übersetzen streichte sie kurzerhand Sätze und ganze Zusammenhängende Kapitel raus, was ihrem Glauben nicht entsprach, mit der Begründung daß dies ja Fälschungen und Einschübe seien. Und heute niemand mehr weiß wo die griechischen Orginale geblieben sind... ja ich weiß es schon: Im Feuer sind sie gelandet :-)

    Mindestens die gesamte Lehre des Origenes der Präexistenz und Reinkarnation und Karma wurde so aus seinen Werken gestrichen von der rkk... schmücken sich aber heute mit seiner Weisheit die sie übrig gelassen haben.

    Und nach diesem Schema ging es jahrhundert für jahrhundert ... eigentlich bis zum heutigen Tag. Heute es nur die rkk nicht mehr allein.

    Heute fälscht man die Bibel zB mittels regelmäßigen "Revidierungen" und "Neu-Übersetzungen" die angeblich dem "besseren Verständnis" nur dienen sollen.

    Ähnlich wie sie damals Latein als Base-Kirchensprache/Schrift definierten und demnach alles in Lateinische Übersetzt wurde.... die Orginale oft einfach verschwanden....

    Stunden könnt ich noch Beispiele bringen wie die rkk von ihren Anfängen an mit solchen und ähnlichen Mitteln arbeitete um sich als das hinzustellen was sie aber noch nie war: "Die eine wahre Kirche Gottes".


    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Luther finde ich da persönlich viel schlimmer! Ich habe keinen blassen Schimmer warum dieser Mann noch heute so beliebt ist!
    Ahh... dann gehts Dir da also genauso wie mir :-)

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    er hat maßgeblich den Bibelfundamentalismus mit seinem "Sola scriptura" zu verantworten, wenn er wohl auch anderes im Sinn hatte.
    Es ist letztendlich nur die Wiederholung dessen als was die rkk damals schon die Schrfit defnierte. Nur etwas seiner "Reform" angepasst.

    Die Chicago Erklärung wiederum ist das evangelikale Äquivalent.

    Der Bibelfundamentalimus wird da nur von der einen Generation in die nächste Gereicht imho.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Und was war der Preis für dieses Gelingen? Der dreißigjährige Krieg - einer der schlimmsten Kriege die Deutschland jemals gesehen hat.
    Die Veröffentlichung der Bibel durch Luther war imho nicht dafür verantwortlich. Das war, finde ich, ein notwendiger, richtiger und auch unumgänglicher Schritt.

    Er war (aber nur diesbzlg.) eine Art Whistleblower :-)

    Die Veröffentlichung von (meist ja nicht ohne Grund) versteckt/geheim gehaltener Informationen ist Notwendig wenn das "System" zu ungerecht geworden ist.

    Oder wollen wir zB Snowden nun verantwortlich machen daß die Deutsch-Amerikaninsche "Freundschaft" (war es je wirkliche Freundschaft?) darunter litt? Ich meine nicht. Auch dann nicht, falls es esklaieren wäre.

    Nein... aber die Demagogen sind verantwortlich. Die Kriegshetzer- und Treiber. Und das war Luther... nebst dem imho gerechtfertigten Whisteln.

    Die, die sich im Schafspelz hinstellen und von "Gerechtigkeit" und "Völkerrecht" und "Demokratie" und "Friedenseinsätzen" und "Christliche Poltik" reden... aber in Wahrheit den Krieg und das Blutfließen und eigentlich das Gegenteil von ihrem nach außen getragenen Schafspelz Aussagen.

    Aber, wie Luther, dabei oft noch nichtmal merken... daß sie der Wolf im Schafspelz überhaupt sind.

    Luther und überhaupt die aller wenigsten Mensch sind in meinen Augen bewusst Bösartig. Persönlich kennen gelernt habe ich noch nie zumindest so jemanden.
    Auch islamische Selbstmord Attentäter die die "Ungläubigen" samt sich selbst in die Luft sprengen stufe ich nicht(!) als Bewusst bösartige Menschen ein.

    Sondern als Verblendete.

    Der jeweiligen Propaganda auf dem Leim gegenangen wo wiederum die die meisten "Propaganda-Herrsteller" und "Popaganda-Helfeshelfer" es noch nicht mal merken daß sie gerade Propaganda beteiben.

    Desinformation letztendlich. Falsche Informationen wiedergeben, ohne daß sie es merken, sondern auch noch selbst daran glauben.

    Das Prinzip ist das gleiche wie beim Bibelfundamentalismus.

    Nicht hinterfragte Informationen einfach als Wahr gegeben anzunehmen.

    Als Faustregel kann man auch sagen: Umso höher die Strafen, Verfolgungen und (auch intellektuelle) Bekämpfung bei Widerspruch des propagierten "Status Quo"... umso mehr Zeichen dafür alle Unklarheiten peinlichst genau zu Hinterfragen.

    Umso genauer auf die "Frucht" gucken die der "Baum" bisher brachte.

    lg Net.Krel :-)
    Geändert von net.krel (27.05.2014 um 13:45 Uhr)

  7. #7
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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Ich glaub Du zitiertest dazu schon ein wichtiges historisches Dokument des Hieronymous wie die Situation damals war. Alleine diese dort getroffene Aussage, fast schon Eingeständnis, dürfte ja eigentlich schon alles sagen wie es sich mit der "Irrtumslosigkeit" der Bibel verhält.
    Ja, der Kanon ist auf jeden Fall sehr konstruiert und ganz bestimmt nicht irrtumslos.

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Und daß sie, sobald sie an der Staatsmacht mitschrauben durfte, alle anderen auch vernichtete oder unter Strafe stellte liegt eigentlich auf der Hand... wenn man bedenkt daß sie einen Black-Buchindex ja heute noch führt und historisch unbestritten ja noch nicht mal davor halt machte Menschen zu verbrennen/vernichten die ihren Glauben widersprachen... Da dann noch zu denken sie hätte ihren Glauben widersprechende Bücher und Schriften nicht vernichtet/verbrannt... wäre Naiv. Sehr sogar.
    Selbstverständlich wurde da reichlich dem Feuer übergeben und auch auf Todesstrafe Schriften verboten, aber den "Black-Buchindex" führen sie seit dem 2. Vatikanischen Konzil nicht mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Index_L...m_Prohibitorum

    Die Schriften net.krels sind also verkehrsfähig ;-)

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Sie ging ja nach der selben Methode auch mit den Schriften des Origines um... einer der heute noch angesehendesten Kirchväter aus dem 2 jhr... er in seinen Hauptwerken die Präexistenz und auch die Reinkarnation und das Karma lehrte... und Origenes hatte noch viel mehr Zugriff auf alte christliche Überlierferungen als wir sie heute haben.
    Ja, Origenes mag ich auch sehr. Die Arianer beriefen sich ja später im Wesentlichen auf ihn. Womit wir wieder bei der Trinität wären und der Frage, ob man auch ohne Trinitätsglaube Christ sein könne? Also Origenes und die Arianer waren es zumindest. :-)

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Heute fälscht man die Bibel zB mittels regelmäßigen "Revidierungen" und "Neu-Übersetzungen" die angeblich dem "besseren Verständnis" nur dienen sollen.
    Ja, da werden dann meiner Meinung nach völlig falsche Schwerpunkte gesetzt, wie z.B. hinsichtlich der Rechtfertigungslehre, die Luther durch einen kleinen und bisher noch nicht korrigierten Eingriff in seine Bibelübersetzung überbetonte. Er übersetzt Römer 3,28 folgendermaßen:

    So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

    Luther schreibt "allein", da steht aber nicht allein! Richtig übersetzt die Elberfelder Bibel:

    Denn wir urteilen, dass der Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke.

    Dieses "allein" Luthers führt noch heute unter vielen Christen zu der irrigen Annahme, dass sie nur alleine Glauben müssten und nichts tun, um der Lehre Christi zu folgen. Dabei hat Jesus beständig davon gesprochen, was man alles tun soll und er hat in Matthäus 7,21 sogar ganz eindeutig gesagt:

    Es werden nicht alle, die zu mir sagen ´Herr, Herr!` in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel."

    Der Glaube allein macht ganz bestimmt nicht selig, auch wenn man sich durch seine Taten natürlich nicht die Seligkeit verdienen kann. Die tagtägliche Praxis ist jedenfalls von großer Bedeutung und die kommt bei Luther beständig zu kurz.

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Ahh... dann gehts Dir da also genauso wie mir :-)
    Ich denke mir geht's ähnlich wie Dir, wobei ich viele Katholiken (und auch Protestanten) ganz furchtbar lieb habe und deren Verbundenheit und Liebe zu "ihrer Kirche" überhaupt nicht schlimm finde!

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Die Veröffentlichung der Bibel durch Luther war imho nicht dafür verantwortlich. Das war, finde ich, ein notwendiger, richtiger und auch unumgänglicher Schritt.
    Das sehe ich ein bisschen anders. Selbstverständlich war es früher oder später unumgänglich, dass die Bibel auch dem Volk zugänglich gemacht werden musste (soweit das Volk überhaupt lesen konnte. Zu Luthers Zeiten waren 80% der Bevölkerung Analphabeten und erst Gutenberg hat das letztlich geändert, nicht Luther!), aber das was das Volk und die Kirche damals wie heute am nötigsten gebraucht hätte, ist meiner Meinung nach nicht die Bibel, sondern die Vernunft!

    Hätte Luther eine Rückbesinnung zur vernunfbasierten Philosophie eingeleitet, würde ich heute meinen Hut vor ihm ziehen. Aber was hat er getan? Er hat die Bibel übersetzt...Also da gab es doch noch ganz andere Schriften, oder? ;-) Die Bibel hätte noch bisschen Zeit gehabt, meine ich! Selbst heute kann ich sie nicht vorbehaltlos empfehlen. Sie ist ein sehr gefährliches Buch!

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  8. #8

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    Ahh... der Black-Buchindex wurde aufgegeben. Danke für die Korrektur. Hab ich irgendwie verpasst :-)

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Die Schriften net.krels sind also verkehrsfähig ;-)
    :-D Wobei die "Glaubenskongregation" alias Inquisition alias "vatikanischer-Geheimdienst" nachwievor noch Anzeigen gegen die Lehren der rkk entgegen und "ernst nimmt"...

    Den vatikanischen Geheimdienst darf nicht unterschätzen...

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Womit wir wieder bei der Trinität wären und der Frage, ob man auch ohne Trinitätsglaube Christ sein könne? Also Origenes und die Arianer waren es zumindest. :-)
    Da ist ja meine Ansicht nachwievor (und schon immer gewesen) daß die Antwort drauf irrelvant ist bzgl. "dem christsein".

    Es ist, in meinen Augen, eine Frage gestellt von Theoretiker für Theoretiker... kann man sich wunderbar in der theoretischer Rechthaberei fröhnen und Jahrtausendlang streiten darüber... und einfach zu nix nutze.

    Ich seh es ähnlich wie Paulus damals den ewigen Streit über die Stammbäume der Propheten:
    "Törichte Streitfragen aber und Geschlechtsregister und Zänkereien und Streitigkeiten über das Gesetz vermeide, denn sie sind unnütz und eitel"....

    Ja... Der Streit über die Geschlechtsregister ist ähnlich wie der Streit über das "Wesen Christi"... Eitel und völlig Nuzlos.

    Überhaupt lehne ich eh Grundsätzlich jeglichen Personenkult ab. Und das, was die Kirchen mit Jesus farbrizieren... also mir ist bisher noch kein extremerer Personenkult untergekommen.

    Sie haben ihn buchstäblich zu Gott glorifiziert. Keine Steigerung mehr möglich.

    Sie haben ihn die menschliche Natur abgesprochen daß er nie einen Fehler begangen habe und ihm so zum unantastbaren Übermenschen gemacht... zum Gottmenschen... zu Gott selbst.

    Aber in meinen Augen haben sie ihn dadurch, vorrangig, nur als Mittel zum Zweck missbraucht.

    Denn es ging ihnen in meinen Augen darum sich dadurch selbst über andere (zB Religionen und deren Anhänger) zu erheben in dem man die "Gründungsfigur" so hoch setzt, so hoch daß niemand mehr diesen Stand toppen kann.

    Mehr unbewusst als bewusst...

    Denn für wem ist sein Papa nicht schon gern der beste und stärkste Polizist auf der ganzen Welt gewesen und keiner ist stärker als er?

    Verstehst Du wie ich's meine? :-)

    Nein... Jesus war in meinen Augen nicht mehr und nicht weniger "Gott-Abstämmig" als Du und ich und jeder Mensch auf der ganzen Welt.

    Er weinte... er lachte... er fluchte... er soff auch mal :-) und er streitete... er war auch zynisch... auch mal genervt... patzig... überheblich... traurig... ängstlich... wusste auch ein paar Dinge nicht... provozierte... und Sex hatte er meiner Anischt nach auch sicherlich mal :-)

    Er war unser Bruder wie alle Menschen in Wahrheit Brüder und Schwestern sind.

    Es gibt doch nur einen Gott und dieser ist der Vater von uns allen.

    Aber ausgerechnet dieses Bewustsein fehlt so sehr in den Christentumen und wird kaum wirklich gelehrt geschweige denn gelebt.

    Es wird nur "per Lippen" gelehrt... nicht aber das Bewustsein geschaffen was das Bedeutet daß wir alle aus ein und der selben Quelle entstammen und es deswegen ja nur so sein kann wie als wenn wir alle einen gemeinsamen Vater und Mutter haben und alle den gleichen Nachnamen in Wahrheit tragen...

    Würde dieses Bewustsein vorhanden sein... authentisch gelebt und gelehrt werden... nur das... den ganzen Rest sogar alles Beiseite gelassen... dann würde man sich viel viel anders Begegnen als sonst. Viel anders.

    Aber ich sage auch: Die aktuellen Christentume lehren es nicht wirklich und sie können es auch gar nicht lehren weil dies zu sehr gegenb ihre Dogmen verstößen würde.

    Die (r)kk ist in meinen Augen völlig Unfähig dazu. Keine Chance. Sie schaffens ja noch nicht mal das Abendmahl mit anderen außerhalb ihrer selbst zu zelebrieren.... Gründe nennen sie genug dafür warum und weshalb.

    OK... aber wie können sie dann Bewustsein schaffen daß es nur einen Gott gibt? Und dieser ist unser aller Gott. Eben... gar nicht.

    Spalten tun sie. Nichts anderes ist das. Spaltung. Die Menschen spalten. In katholisch und nicht-katholisch zB. In erettete und nicht-erettete. Und Gläubige und nicht-Gläubige. In Getaufte und nicht-Getaufte.... in "lediglich Geschöpf Gottes" und in "Kind Gottes" ... in "die Hölle kommenden" und in den "Himmel kommende" ... und und und ...

    Alles nur eins nicht... Das Bewustsein vermitteln, es zu leben und es somit zu lehren, daß wir alle alle alle Brüder und Schwester in Wahrheit sind.

    Das tun sie nicht! Sie sagens, wenn überhaupt, nur... und es kommt nur einer anbgelesenen Rede gleich...

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Dieses "allein" Luthers
    Eine glatte Fälschung... und zwar im vollen Bewstsein. Es wurde noch zu seinen Lebzeiten bemerkt und kritisiert. Er hats auch zugegeben daß es Absicht war.... "Zum besseren Verständnis" wie er diesen seinen Einschub nannte ... alles klar.

    Nee es ist echt immer das gleiche...

    Ja wenn Gott die Bibel inspirierte dann hat Gott anscheinend ein "Verständnis Fehler" im "Inspirations-Stream" unterlaufen... gut daß Luther das ausgebessert hat...

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    wobei ich viele Katholiken (und auch Protestanten) ganz furchtbar lieb habe
    Ist bei mir auch ähnlich. Beste Freunde von mir sind Evangelisch und Katholisch. Aber auch Buddhistisch... und natürlich auch - darf und kann kaum fehlen - die "Atheistische Religion" :-) Der Materialumus... dessen Domgen sie minndestens genauso Harcore verteidigen wenns drauf angkommt wie der Erz-konservativste Katholik die seinigen :-) :-)

    Weils ja gar nicht auf die Religion letztendlich angkommt. Es sind doch nur Masken die sich die Seele aufsetzt... temporär...

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    aber das was das Volk und die Kirche damals wie heute am nötigsten gebraucht hätte, ist meiner Meinung nach nicht die Bibel, sondern die Vernunft!
    Achso... ja... Nee ganz klar. Das wär natürlich bedeutend besser gewesen als die Bibel zu veröffentlichen. Bin ich ganz bei Dir.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Selbst heute kann ich sie nicht vorbehaltlos empfehlen. Sie ist ein sehr gefährliches Buch!
    Es kommt, imho, darauf an welchen Status man ihr gibt.
    Wenn man ihr (auch) irrtum zugesteht... wenn man ihr (auch) reines Menschenwort zugesteht... wenn man ihren (künstlich zugesprochenen) Absolutheitsanspruch relativert (Was imho richtig wäre) ... dann halte ich die Gefährlichen Dinge in ihr nicht so sehr Gefährlich...

    Aber eine (Bibel)Fundamentalistische Sicht ... doch... da gibts echt ein paar Dinge wos Brenzlig werden könnte...

    Ich mein das sieht man ja bei einigen moslemischen Ländern die ihre Ehebrecher heute noch steinigen und sich auf ihre "heiligen Schriften" da als absolutes Wort Gottes und Anweisung berufen...

    Nur um mal ein Beispiel zu nennen...

    Und solche Dinge stehen halt auch in "unserer" Bibel drin wo Gott höchstpersönlich dies angewiesen haben soll.

    Aber auch ein paar Paulusstellen können gefährlich sein. Also Hitler hat sich sicherlich gefreut als er vieleicht mal las daß Paulus schrieb daß jede(!) Obrigkeit von Gott eingesetzt wurde und wer den Obrigkeiten nicht gehorchen würde das einer Gotteswidersetzung gleich käme und man sich dann auch nicht wundern müsse wenn dies mit dem Schwert bestraft wird (frei zitiert)... denn buchstäblich sah er (und Göbbels) sich ja tatsächlich so daß er im Gottes Auftrag nur handelt... wobei ich da jetzt nicht unbedingt die Paulusstelle dafür verantwortlich mache für Hitlers demokratischen Wahlgewinn damals :-) aber gefreut und bestätigt gefühlt dürfte sie ihn, der ja bis zum Schluss (r)Katholik immerhin ja war, schon haben...

    lg Net.Krel :-)


 

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