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  1. #9

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    Persönlich hab ich den 2. Petrusbrief nie so kritisch eingestuft wie es das Provisorium tut :-)

    Wobei Petrus in meinen Augen schon auch ein Stänkerer war... so ist's also nicht :-)

    Aber das Provisorium hat, find ich, noch eine andere wichtige Frage erwähnt.... nämlich die Authentizität der Verfasser der Briefe.

    Es war damals schon unmöglich diese festzustellen... heute umsomehr.

    Und selbst wenn einige Briefe oder von mir aus alle Authentisch sind... was sagt es aus? Vor allem die Briefe des Paulus auf welchen ja so einiges im Christentum aufgebaut wurde.

    Paulus kannte Jesus nicht persönlich. Sein Christus Erlebnis hört sich für mich zwar Authentisch an aufgrund seiner Wandlung als begeisterter Anhänger Jesus... aber das macht ihn für mich nicht in seinen Briefen "Irrtumslos".

    Ich hatte auch schon so manches "Gotteserlebnis" wo mir einiges klar wurde... aber mir würde es nicht im Traum einfallen daß ich nun "irrtumlose" Postings schreiben würde :-D :-D

    Und ich glaube auch, daß es Paulus selbst auch unrecht gewesen wäre, als die Nachwelt seine Briefe zum Bestandteil des "irrtumslosen Wort Gottes" erklärte.

    Also vorausgesetzt natürlich daß seine Briefe authentisch sind...

    Auf der anderen Seite schrieb Paulus wiederum Dinge mit denen ich mich ziemlich Identifizieren kann.

    Alles im Allem ist mein Fazit daß er halt ein Mensch war wie wir alle... und seine Briefe seine persönlichen Ansichten darstellten. Mal mehr inspiriert, mal weniger, und mal halt einfach gar nicht sondern voll Daneben lag :-)... wie es halt bei uns allen ja auch so ist im Leben :-)

    Wenn ich mir allerdings Kapitel 3 im 2. Korinther Briefe durchlese... und ich seine leider immer etwas verschnörkelten Aussagen richtig verstehe,
    dann muss ich sagen daß ich mich diesem Kapitel, was er dort schreibt, wiederfinden kann in meiner ja recht kritischen Ansicht bzgl. des Bibelfundamentalismus.

    Ich verstehe dort seine Aussagen so:

    Der "neue Bund" ist nicht mehr ein Dienst "am Buchstaben"... sondern "des Geistes"...
    Und ich glaube nicht daß Paulus hier nur das "Wörtlichnehmen" der Schriften ansprach (schon auch) ... sondern generell einen Paratigmenwechsel bzgl. "heiliger Schriften".

    Insgesamt verstehe ich das 3. Kapitel so, daß er eigentlich sagt, daß "der neue Bund" nun eine Zeit eingeleitet hat, wo jeder selbst "ein Brief Christi" sein möge.

    Zudem auch eine versteckte Kritik an Moses bzw. an den fundamentalistischen Umgang mit den Mosesbüchern... als er schrieb: " daß ihr ein Brief Christi seid, angefertigt durch uns im Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geiste des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens."

    und weiter: "Wenn aber der Dienst des Todes, mit Buchstaben in Steine eingegraben, in Herrlichkeit begann, so daß die Söhne Israels das Angesicht Moses' nicht unverwandt anschauen konnten wegen der Herrlichkeit seines Angesichts, die hinweggetan werden sollte, wie wird nicht vielmehr der Dienst des Geistes in Herrlichkeit bestehen? "

    Und zu guter letzt:
    "... und tun nicht gleichwie Moses, der eine Decke über sein Angesicht legte, auf daß die Söhne Israels nicht anschauen möchten O. nicht ihre Augen heften möchten auf das Ende dessen, was hinweggetan werden sollte.

    Aber ihr Sinn ist Eig. ihre Gedanken sind verstockt worden, denn bis auf den heutigen Tag bleibt beim Lesen des alten Bundes dieselbe Decke unaufgedeckt, die O. weil sie in Christo weggetan wird. Und. üb.: ohne daß aufgedeckt wird, daß er [der Bund] in Christo weggetan wird

    Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Moses gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen."

    Leider, wie gesagt, alles recht verschnörkelt und poetisch geschrieben... wahrscheinlich auch deswegen um sich weniger Angreifbar zu machen und auch eine Art von Diplomatie des Judentums noch gegenüber.

    Aber das, was er da schrieb, war eigentlich daß er die Tradition "Moses" als "beendet" erklärte... und eine neue Ärea, eben die des "2. Bundes" nun anfängt... wo Moses "erweitert" gelebt wird... nämlich durch ein geistliches Verständnis und Leben nach den Geboten Gottes... und nicht mehr nach einem "sturren" halten der mosaischen Gesetze... insbesondere die extrem Grausamen davon... (zB die Steinigungsaufforderungen)

    Für einen "konservativen Juden" der die Schriften Moses als das höchste Gesetz Gottes betrachtete kann das eigentlich nur Verrat bedeutet haben.

    Und genau das warfen sie ja Jesus und seinen Nachfolgern ja auch ständig vor: "Warum missachtest Du und Deine Jünger die Überlieferungen unserer Väter?" [Mt 15,2]

    Oder aber auch bei der Steinigung der Ehebrecherin... als sie sagten "In dem Gesetz aber hat uns Moses geboten, solche zu steinigen; du nun, was sagst du?"

    Jesus brach (zerbrach) dieses mosaische Gesetz daß man Ehebrecher Steinigen sollte. Er hielt sich nicht daran sondern weichte elegant aus.

    Und dies und vieles andere brachte die damaligen streng-schrfitgläubigen Juden dazu ihn auch als "Gesetztesbrecher" der Gesetze Gottes anzuklagen ständig.

    Und dieser "positive Schrift-Ungehorsam" zugunsten der Gebote Gottes ist das, was ich oft vermisse innerhalb vieler Christentume.

    Wenn das Schriftverständnis solch eins ist, daß es letztendlich gegen die Gebote Gottes verstößt, dann ist irgendwo was falsch glaufen...

    Klassisches Beispiel: Der riesen Streit um die (angebliche) Dreifaltigkeit Gottes.... der selbst heute noch erbittert geführt wird...

    Ganz klassisches Beispiel.

    Denn was brachte diese ja eh nur rein vom Wesen her "theoretische" Anicht und gegenseitige Rechthaberei? Nichts als Streit und Spaltung und sich gegenseitig das "Christ sein" absprechen.

    Und das ist nur eins von vielen Beispielen...

    Wenn jemand ein uneinsichter Verbrecher ist oder auf selbiger Eben steht... dann versteh ich daß man ihn ausschließt aus der Gemeinde...und ihm das "christ sein" abspricht.

    Aber wegen einer theoretischen Diskussion? Wo die Taten und Werke schon gar keine Rolle mehr spielten beim gegenseitigen "Christ sein" absprechen?

    Was bleibt mir da anderes übrig als zu sagen: "Wem oder was folgten denn diese nach?" ... "was war denn deren Zentrum bitte schön?".. all jene, die das zur "Chef Sache" machten und entsprechend aggierten....

    lg Net.Krel
    Geändert von net.krel (29.05.2014 um 12:57 Uhr)


 

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