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  1. #1
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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Ganz interessant @Provisorium bzgl. der Geschichte der rkk zu dieser Zeit. Machtkaempfe also... innerkirchliche und ausserkirchliche (Romherrschaft)... also alles eigentlich schon wie gehabt wie es ja auch bei Luther und was danach war.
    Ja, also eine sehr informative Internetseite, in der auch die Zeit, in der Eckhart lebte, schön zusammengefasst ist (z.B. auch was die Menschen damals aßen, wie sie sich kleideten und wie eben die politischen und kirchlichen Verhältnisse waren), kann man unter folgendem Link finden: http://eckhart.de/

    Ich persönlich finde es generell sinnvoll und wirklich sehr interessant, wenn man sich neben der eigentlichen Lehre und dem Werk Eckharts, auch ein bisschen mit der Zeit in der er lebte auseinandersetzt. So kam z.B. zu Beginn des 14.Jahrhunderts, also so ungefähr zum letzten Lebensdrittel Eckharts, eine stärker werdende "mystische Bewegung" im Volk auf, die neben der "klassisch scholastischen Kirchenlehre" sehr beliebt war und von den "Kirchenfürsten" entsprechend kritisch betrachtet wurde.

    Auch in diesem Zusammenhang lässt sich dann leichter verstehen, weshalb Eckhart in Misskredit fiel, eben weil er beim einfachen Volk so beliebt war und christliche Laienbewegungen, wie z.B. die Beginen, ja auch zu seinem Zuständigkeitsbereich als Prior gehörten, wo er wohl auch enormen Einfluss hatte. Insofern war er tatsächlich mit seiner Lehre eine Gefahr für die Machtpolitik der katholischen Kirche, weil immer Menschen ihr Seelenheil nicht unmittelbar mit der Kirche in Verbindung sahen, sondern eben vielmehr mit dem eigenen "Lebensstil" und der Herzenshaltung.

    Aber das alles nur nebenbei, weil wir mittlerweile ja völlig vom eigentlichen Thema wegkommen, in dem es ja nicht um Eckhart, sondern um Jesus gehen soll...

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  2. #2

    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Auch in diesem Zusammenhang lässt sich dann leichter verstehen, weshalb Eckhart in Misskredit fiel, eben weil er beim einfachen Volk so beliebt war und christliche Laienbewegungen, wie z.B. die Beginen, ja auch zu seinem Zuständigkeitsbereich als Prior gehörten, wo er wohl auch enormen Einfluss hatte. Insofern war er tatsächlich mit seiner Lehre eine Gefahr für die Machtpolitik der katholischen Kirche, weil immer Menschen ihr Seelenheil nicht unmittelbar mit der Kirche in Verbindung sahen, sondern eben vielmehr mit dem eigenen "Lebensstil" und der Herzenshaltung.
    Ja, Eindeutig. Dieses "Muster" kann man auch ganz Allgemein beobachten.

    Sobald es (in Wahrheit) um niedrigere Motive geht (zB Machtausuebung... "Selbstdarstellung" etc... um nur einige zu nennen), werden frueher oder spaeter die "hoeheren Motive" die ja unweigerlich zur Aufloesung der "niedrigen Motive" fuehren - ignoriert bis hin zur Ablehnung bis hin sogar zur Verfolgung und Unterdrueckung.

    Egal auf welcher Ebene... sei es im privaten, familiaeren, poitischen, wohl auch im wissenschaftlichen :-), religioesen, und nicht zu letzt natuerlich auch im spirituellen Bereich.

    Im spirituellen Bereich sind es dann die "(false)Gurus" ... im religioesen die "false-Propheten" bzw. "false-Priester"... im poltischen die "Korrupten" und im privaten zB die "false-Friends"...

    In meinen Augen ist "das ultimative Ziel" der Spirituallitaet das, was im christlichen Vokabular "das Eingehen in das Reich Gottes" genannt wird.
    ("sehet: Das Reich Gottes ist mitten unter euch / in euch / um euch herum" [Lukas] )

    Und das wiederum ist, nach meinem bisherigen Verstaendnis der Philosophie des M. Eckharts auch das, worum es bei ihm ging. (ist es eine "Philosophie" eigentlich? ist es nicht eher "Mystik"? ... oder beides zusammen? )

    Es ist auch das, worum es im Buddhismus geht, so wie ich den Buddhismus zumindest verstehe... trotz des kaum vorhandenen Gottesbildes dort.

    (ich erwaehne den Buddhismus nur deshalb grad weil mir dieser, nach dem Christentum, am "zweit-meisten" Vertraut ist)

    Wichtig ist mir noch zu erwaehnen dass ich weder Jesus noch Buddha noch M. Eckhart als im klassischen Sinn "Religioese Menschen" betrachte.

    Sprich: Echkhart ging es ueberhaupt gar nicht um "die rkk" als solche. Genauso wenig wie es Jesus darum ging eine solche Institution "zu Gruenden" ebensowenig wie es Jesus damals um einen "Tempelkult" ging wo zB Tiere geopfert wurden. Ebensowenig ging es in meinen Augen auch Buddha darum dass, wie er ja selbst gesagt haben auch soll, von ihm Statuen gebaut werden sollen und diese dann angebetet werden sollen... genau das wollte er ja gerade nicht.

    Das haben alles nach ihnen "die religioesen" daraus nur gemacht...und oft genug "die spirituelle Kernaussage/lehre" dann voellig ausser Augen verloren... und ab den Zeitpunkt ist es fuer mich nicht mehr relevant.... wenn sich die Dinge um etwas anderes drehen als "um den Kern"...

    Die rkk lehrt "in ihren Kern" nicht das was Jesus (oder M. Eckhart) im Kern lehrte. Ebenso wenig die ekd... zumindest behaupte ich das nach aller meiner bisherigen Erfahrung mit diesen.

    Aus dieser meiner Sicht also ist das eigentlich schon etwas... sagen wir mal "erschreckend" wenn man bedenkt um welche grosse insititutionelle Kirchengemeinschaften es sich ja dabei handelt...

    Aus meiner Sicht ist es "erschreckend" dass, selbst wenn Jesus wieder kaeme (woran ich aber im Sinne der "Wiederkunft Christi" eh nicht glaube), er gerade von jenen die meinen ihn (sein "Kernanliegen") zu vertreten, genau darin ablehnen wuerden... bzw. natuerlich auch all jene, die "im Sinne Jesus" diesen Kernanliegen als Basis vertreten.

    (damit sind wir wieder beim Thema)

    Die Kreuztod-Rechtfertigungs-Theologie (das imho am meisten Vertretende "Glaubensgut" innderhalb der Christenheit) welche sich "als Kern (frohe)Botschaft" ausgibt, ist meinen Augen eine schwere (und theologisch auch ungueltige) Verzerrung dessen "um was es im Kern" geht.

    Natuerlich noch andere Dinge... aber dies, denke ich, ist schon einer der Hauptpunkte.

    Ganz einfach gesagt, wurde quasi aus dem paulinischen Konzept "in Christus gestorben" ein weiterer "Opferkult" gemacht. Wo zwar keine Tieropfer mehr fuer die Suenden "herhalten" muessen... stattdessen "der Glaube" an ein "einmaliges ultimatives Menschenopfer"... das kommt zwar den Tieren zu gute was mich in so fern dann schon freut... aber dennoch nichts mehr mit "dem Kern" zu tun hat.... schlimmer: Dies noch als "die Kernbotschaft... als die frohe Botschaft... als *das Evangelium* etc... ausgegeben wird... und wehe man sagt was dagegen... dann ist man ein "Feind des Kreuzes"...

    Man muss sich dann absondern von diesen Verstaendnis... es bleibt einem nichts anderes uebrig. Am Ende sondert man sich also "vom Christentum" ab (wenn es "das Kreuz" in diesen "verzerrten Sinne" sein soll) ... welches aber in meinen Augen ja eh dann "kein Christentum" mehr ist... fehlt ja der Kern bzw. wurde dieser schwer verzerrt so dass es mit dem eigentlichen kaum mehr in Verbindung gebracht werden auch kann.

    Im Kern geht es, nach meinem Veerstaendnis zumindest, auch nicht um Karma oder Reinkarnation, wenngleich beides (in meinen Augen) natuerlich schon Realitaet ist.

    Um Karma alias "Saat und Ernte" Lehre muss man imho schon Bescheid wissen. Schon allein um des gemeinsamen/gesellschaftlichen Lebens willens hier auf Erden.

    Reinkarnation, finde ich, gehoert zwar unmittelbar dazu ... aber ich mach es nicht zu meinen "Haupthemen" weil wenn "Saat und Ernte" wirklcih verinnerlicht wurde dann ist das a) schonmal die "halbe Miete" :-) und b) kommt man dann eh (oft) von alleine auf die Naheliegende Reinkarnation und c) selbst wenn nicht: Lieber "Karma" wirklich verirnnerlicht zu haben und von mir aus die Reinkarnation abgelehnt zu haben (es gibt ja auch noch die Variante es offen zu lassen.. find ich auch gar nicht mal so schlecht)... als wenn selbst Karma abgelehnt bzw. nicht wirklch verinnerlicht wurde.

    Aber "den Kern" stellt das, fuer mich, nicht dar. Es geht also nicht (nur) darum um Saat und Ernte Bescheid zu wissen. Es geht auch nicht (nur) darum Reinkarnation "zum Mittelpunkt" zu machen.

    Das "Eingehen in das Reich Gottes" ist der Kern, bzw. das Ziel, in meinen Augen.

    Und das geht ganz Eng auch einher sich der Bedinungslosen Liebe Gottes (wahrhaftig) zu einem selbst Gewahr zu werden.

    Ich schreib extra "wahrhaftig" hinzu... weil es ein sehr(!) grosser Unterschied ist, ob man es rein vom Verstand her dem lediglich zustimmt... oder ob man sich der Bedingungslosenn Liebe Gottes wahrhaftig gewahr ist... das ist ein sehr entscheidender Unterschied.

    in meinen Augen wird man es schwer haben, rein durch den Intellekt, durch das Verstandesmaessige "Verstehen"... "das Reich Gottes zu sehen".
    Geändert von net.krel (08.09.2015 um 04:33 Uhr)


 

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