Hallo Sunigol,

Zitat Zitat von Sunigol
Und wenn es keine erkennbaren Früchte gibt? Wenn jemand lamentiert "ich finde das so ungerecht, was in der Welt passiert, und die Menschen tun mir so leid", dann sind das sicher rechtschaffene und barmherzige Gedanken. Wenn jetzt aber keine Taten folgen, weil derjenige meint, mit seinem guten Glauben genug getan zu haben, und schließlich sei ja "der Glaube alles und das Werk nichts", dann kann ich dem nicht zustimmen.

Ich weiß, dass es Christen gibt, die dieses "sola fide" absolut wörtlich nehmen und meinen, man müsse wirklich nur glauben und könne sich ansonsten zurücklehnen und auf die Rückkehr des Herrn warten. Meiner Meinung nach liegen die falsch, das wäre Luther so nie eingefallen.
Natürlich muß der Glaube Früchte tragen, sonst ist er ja tot, wie Jakobus lehrt Jak 1,14-17:

Was hilft's, liebe Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann denn der Glaube ihn selig machen? Wenn ein Bruder oder eine Schwester Mangel hätte an Kleidung und an der täglichen Nahrung und jemand unter euch spräche zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gäbet ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat - was könnte ihnen das helfen? So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber.
Wo sind denn Christen zu finden, die sich auf dem Glauben wie auf einer Bärenhaut ausruhen und in die Welt kucken, als ginge sie alles nichts mehr an? Für eine Quelle wäre ich dankbar, denn das finde ich absolut undenkbar. Schon das Vaterunser kommt ja allen Menschen zugute, denn wir bitten darin ja nicht nur für uns selber.

Zitat Zitat von Sunigol
Ich hab jetzt keine Zeit, den Römerbrief zu lesen und drüber nachzudenken. Aber wenn das wirklich so gemeint ist, dann muss ich Paulus widersprechen: Es gibt definitiv auch gute Werke von nicht-gläubigen Menschen.
Soweit das menschliche Urteil. Klar muß aber auch sein, daß der Mensch ohne Glauben an Christus vor Gott keine Ehre hat in seiner Sünde, sondern unter dem Zorn Gottes bleibt, auch wenn er die ganze Welt rein äußerlich zum Himmel macht Joh 3,36:

Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.
Dem Sohn gehorsam sein, d.h. glauben und lieben.

Und Hebr 11,6 meldet:

Ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen.
Gott aber sieht das Herz an, was wir Menschen nicht können. Oft hat der den größten Glauben, der am kleinsten wirkt und andersrum. Und sicher werden viele einmal vor dem Thron Gottes stehen und ihn preisen, die hier auf Erden von den Menschen ungerecht verurteilt wurden. Auch Kyrus II. war so ein (heidnisches) Werkzeug Gottes, das vielen Menschen zum Segen wurde. Was ist aus ihm bei Gott geworden? Was ist aus Salomo geworden, der am Ende seines Lebens nicht mehr tat, was Gott gefiel? Als Christ weiß ich aber, daß es an Jesus keinen Weg vorbei gibt. Das habe ich zu reden. Gott aber ist barmherzig und hat auch den Heiden seinen Willen ins Herz gelegt Röm 2,14-15:

Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert, zumal ihr Gewissen es ihnen bezeugt.
Uns steht es gewiß nicht zu, Menschen den Himmel oder die Hölle zu garantieren, sondern auf Christus zu verweisen, bei dem allein alle Seligkeit zu finden ist.

Zitat Zitat von Sunigol
"Was war das wahre Erlösungswerk von Jesus?" - Ich denke nicht, dass man da eine einzelne Aktion herausschneiden kann und sagen "die war es und alles andere nicht".
Was meinst Du? Die ganze Bibel strebt doch auf Golgatha zu und findet daraufhin mit der Auferstehung ihren krönenden Abschluß! Ja, wir sind gerichtet, zum Tode verurteilt; aber dank Jesus dürfen wir leben! Preis sei dem Herrn!

Liebe Grüße,
P.