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Thema: Todesstrafe

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Hallo thalestris,
    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Sorry...das hab ich nicht ganz verstanden. Was meint heimtückisch?
    Da steckt das Wort heimlich und Tücke drin. Heimtückisch ist es wenn ich z.B. die Hilflosigkeit eines anderen bewusst ausnutze. Wenn ich ihn also z.B. nicht wütend mit meinen Vorwürfen konfrontiere und dann erschlage, sondern wenn ich darauf warte, dass er schläft, ihn heimlich vergifte oder mit einer Bombe an seinem Auto in die Luft sprenge. In allen Fällen ist das Opfer dabei wehrlos und rechnet nicht mit einem Angriff.

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Blutrache? Sowas wie Ehrenmorde....?
    So ähnlich. Wenn es früher zu Konflikten kam, in deren Verlauf man einen anderen getötet hat, dann hatte die Familie des Opfers das Recht diese Tötung zu sühnen - indem sie ihrerseits den Mörder erschlug. Es wurde sozusagen ein Ausgleich vorgenommen. Es konnte aber auch sein, dass die Familie des Opfers auf Rache verzichtet (weil sie z.B. der Meinung war, das Opfer habe es verdient) und der Täter somit ohne Strafe blieb. Wer also jemanden offen tötete, der stand zu seiner Entscheidung und trug das Risiko einer Fehde bzw. einer Vergeltung. Wer jedoch dieser Gefahr entgehen wollte und deshalb heimlich tötete, der galt eben aufgrund der Heimlichkeit als Mörder.

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Stimmt.. nur weil jemand gezwungen ist in seinem Beruf auch zu töten, z.B. im Einsatz, heisst das ja nicht das derjenige es gerne und leichtfertig tut, sondern um sich oder andere zu beschützen.
    Ich denke die wenigsten, die aus beruflicher Notwendigkeit in die Situation geraten können einen anderen Menschen zu töten, gehen das leichtfertig an. Oder können das wenn es soweit kommt als Nebensächlichkeit abtun. Da entwickelt aber jeder vermutlich eine eigene Strategie um damit umzugehen.


    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Echt? Woher weißt du das? Okay... in einem Gefangenenlager kann ich die Todessehnsucht verstehn.. aber zum Beispiel in einem Gefängnis in Texas...? Da auch?
    Naja, ein paar dieser Fälle kenne ich persönlich. Von anderen habe ich gelesen oder durch Gespräche von ihren Fällen erfahren. Es ist schlimm diese Menschen leiden zu sehen - trotz ihrer Taten.


    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Ja... der Meinung bin ich auch...das ist nämlich fatal wenn man sich irrt. Ausserdem finde ich, sollte kein Mensch bzw. kein gesetz über Leben und Tod entscheiden dürfen.
    Ich verstehe was du meinst - im Zusammenhang mit der Todesstrafe hast du recht. Obschon in vielen anderen Bereichen das Gesetz durchaus über Leben und Tod entscheidet.
    Und nur am Rande, weil es auch Haarspalterei ist.... streng genommen gibt es die Todesstrafe zumindest noch auf dem Papier.^^ In Bayern wurde sie erst Ende der 90er abgeschafft, im hessischen Landesrecht besteht die Möglichkeit soweit ich weiß bis heute noch. Aber wie gesagt, nur auf dem Papier, denn mit der Einführung des Grundgesetzes sind diese Paragraphen unwirksam geworden.^^
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  2. #2
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    Sir Lior *knicks*

    Bin wieder Zuhause gestrandet. Jetzt musste ich erstmal nochmal durchlesen was ich geschrieben hatte :)

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Da steckt das Wort heimlich und Tücke drin. Heimtückisch ist es wenn ich z.B. die Hilflosigkeit eines anderen bewusst ausnutze. Wenn ich ihn also z.B. nicht wütend mit meinen Vorwürfen konfrontiere und dann erschlage, sondern wenn ich darauf warte, dass er schläft, ihn heimlich vergifte oder mit einer Bombe an seinem Auto in die Luft sprenge. In allen Fällen ist das Opfer dabei wehrlos und rechnet nicht mit einem Angriff.
    Ah...danke für die Erklärung. Erinnert mich mal wieder an das Buch was ich (eigentlich) gerade lese. Da erzählt die Stabsärztin von edm Anschlag auf den Bundeswehrbus 2003 in Kabul. Das war auch dann heimtückisch. Ich muss mir das Buch unbedingt bestellen...echt blöd... ich hab es im Krankenhaus nicht geschafft es zuende zu lesen und musste es gestern (war ca. bei der Hälfte) wieder in der Patientenbücherei abgeben :/


    So ähnlich. Wenn es früher zu Konflikten kam, in deren Verlauf man einen anderen getötet hat, dann hatte die Familie des Opfers das Recht diese Tötung zu sühnen - indem sie ihrerseits den Mörder erschlug. Es wurde sozusagen ein Ausgleich vorgenommen. Es konnte aber auch sein, dass die Familie des Opfers auf Rache verzichtet (weil sie z.B. der Meinung war, das Opfer habe es verdient) und der Täter somit ohne Strafe blieb. Wer also jemanden offen tötete, der stand zu seiner Entscheidung und trug das Risiko einer Fehde bzw. einer Vergeltung. Wer jedoch dieser Gefahr entgehen wollte und deshalb heimlich tötete, der galt eben aufgrund der Heimlichkeit als Mörder.
    Komische Welt... zum Glück ist das bei uns heute nicht mehr so. Das würde ja Chaos geben o.O Obwohl.. eigentlich gibt es sowas schon noch. Ich muss da grade an diese eskalierte Demo in den USA denken. Das war gestern in den Nachrichten. Da wurde gegen Polizeigewalt gegen dunkelhäutige Menschen demonstriert und dann Polizisten erschossen, als Rache. Jetzt wollen andere dafür aus Rache wieder die Dunkelhäutigen erschiessen. Never ending story . Was denken sich die Menschen nur bei sowas.

    Ich denke die wenigsten, die aus beruflicher Notwendigkeit in die Situation geraten können einen anderen Menschen zu töten, gehen das leichtfertig an. Oder können das wenn es soweit kommt als Nebensächlichkeit abtun. Da entwickelt aber jeder vermutlich eine eigene Strategie um damit umzugehen.
    Muss ja.. ich glaube, egal wie gut jemand ausgebildet wurde, am Ende bleibt er aber nur ein Mensch und muss das iwie verkraften. Ich habe mich mal gefragt, ob eigentlich Polizisten oder Soldaten oder aber auch die Menschen, die eine Todesstrafe vollziehen, eigentlich nicht dabei in einen moralischen Konflikt kommen wenn sie gläubig sind. Wie die das wohl mit ihrem Glauben ausmachen können...?


    Naja, ein paar dieser Fälle kenne ich persönlich. Von anderen habe ich gelesen oder durch Gespräche von ihren Fällen erfahren. Es ist schlimm diese Menschen leiden zu sehen - trotz ihrer Taten.
    Hm....

    Ich verstehe was du meinst - im Zusammenhang mit der Todesstrafe hast du recht. Obschon in vielen anderen Bereichen das Gesetz durchaus über Leben und Tod entscheidet.
    Was für Bereiche meinst du?

    Und nur am Rande, weil es auch Haarspalterei ist.... streng genommen gibt es die Todesstrafe zumindest noch auf dem Papier.^^ In Bayern wurde sie erst Ende der 90er abgeschafft, im hessischen Landesrecht besteht die Möglichkeit soweit ich weiß bis heute noch. Aber wie gesagt, nur auf dem Papier, denn mit der Einführung des Grundgesetzes sind diese Paragraphen unwirksam geworden.^^
    Und warum wird sie dann nicht "vom Papier" entfernt...?

    Lg vom Frechdachs
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D


 

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