Das ist meiner Meinung nach ein Zitat im falschen Zusammenhang. Ich empfinde die genannten Hesekiel-Stellen als Verheißung und nicht als Drohung. Ausdrücke wie "rebellisches Volk" fallen da überhaupt nicht. Dass der Text von Elias diesen Zusammenhang offenbar herzustellen versucht, ist m.E. fragwürdig. Es könnte sein, dass das Ganze einfach unseriös und bei genauer Prüfung nicht haltbar ist.
Wie gesagt, das lese ich da nicht heraus. Es gibt genug Beispiele im Evangelium dafür, dass es auf Perfektion nicht ankommt. Wohl aber auf ernsthaftes Bemühen.dem ist nur dadurch beizukommen, dass man brav immer das macht, was Gott verlangt und sich fleißig darin übt grundsätzlich immer die richtige Einstellung zu haben und das Richtige zu tun.
Um "fürchterlich anstrengend" gehts nicht, es geht um das, was man nach aufrichtigem Forschen als wahr erkennt. Das kann dann auch mal anstrengend sein, und wenn sich alle immer nur in Gott fallen lassen, wer tut dann das, was notwendig ist?Puh, findest du das nicht auch alles fürchterlich anstrengend? Wie gerne möchte ich mich da einfach in meinen Gott fallen lassen können/dürfen...
Klar - immer alles geben kann man nicht, das verlangt auch keiner. Aber immer nur "fallen lassen und kuscheln" ist, glaube ich, für denjenigen nicht dauerhaft befriedigend. Oder? Ich denke, auf die Mischung kommt es an, auf das Geben und Nehmen.
Jein. Der Pharisäer befolgt die Gesetze ganz genau, und er fühlt sich deswegen überlegen, und das ist der Punkt. Er erhöht sich über den anderen. Jesus kritisiert nicht das Befolgen der Gesetze (also die "leistungsorientierte Frömmigkeit", wie du es nennst), wohl aber das Überlegenfühlen deswegen. Dieses Gleichnis taugt nicht als Argument gegen Gesetzestreue. Das wirkt jetzt vielleicht pingelig, aber ich finde, man muss das genau herausarbeiten und nicht einfach alles in einen Topf schmeißen, was ungefähr in die richtige Richtung geht.In Lukas 18, 9-14 wird das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner erzählt und in diesem Gleichnis steht der Pharisäer beispielhaft für diese stark leistungsorientierte Frömmigkeit, die ich kritisiere. In den Versen 11 und 12 heißt es:
Der Pharisäer stellte sich vorne hin und betete leise bei sich: ›Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie die anderen Menschen, alle diese Räuber, Betrüger und Ehebrecher, oder auch wie dieser Zolleinnehmer hier! Ich faste zwei Tage in der Woche und gebe dir den vorgeschriebenen Zehnten sogar noch von dem, was ich bei anderen einkaufe!‹
Dieser Pharisäer wandelt sozusagen in den Geboten Gottes und tut das, was das Gesetz von ihm verlangt. Er nimmt es damit ganz genau und achtet peinlich darauf, dass sein Verhalten, sein äußeres Tun tadellos ist. Trotzdem dient er Jesus als Beispiel dafür, wie man es bitte nicht machen soll. Denn das äußere Verhalten des Pharisäers mag tadellos gewesen sein, aber seine innere Herzenshaltung war es eben nicht und genau darauf kommt es Jesus aber an!
Doch, manche versuchen das schon. "Ich liebe Gott, ich liebe meinen Nächsten, also ist alles in Butter" - diese Vereinfachung ist gar nicht so selten. Damit sage ich nicht, dass du das tust.So darfst du das bitte auch nicht verstehen. Denn niemand will alle anderen Regeln und Gesetze in die Tonne kloppen,
Genau, und damit sind sie darin enthalten und weiter gültig und eben nicht abgeschafft. Was abgeschafft ist, ist die Deutung, man hätte alles Erforderliche getan, wenn man alle Vorschriften dem Buchstaben nach erfüllt hat.sondern Jesus hat lediglich darauf aufmerksam machen wollen, dass in dem Liebesgebot alles enthalten und alles zusammengefasst ist, was die Gesetze und die Propheten fordern!
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