Lieber Isaak, danke für deine Worte. Nein du bist mir nicht zu nahe getreten.
Im Rahmen vieler Möglichkeiten, gibt es viel Freiraum. Ein kleines Stück Freiraum stellt diese (nur ganz oberflächlich wissenschaftlich orientierte) Version dar. Das betrifft Namen ebenso wie so manche Begebenheit. Manchmal neige auch ich dazu mich der Septuagintaversion und dessen Fehlern, aus Lust an der Freude - oder ist es Ironie -, zu bedienen.
Übrigens habe ich das gestern mal so zwischen „Tür und Angel“ aus Lust und Laune abgefasst und schon aus diesem Hintergrund liegt mir ganz sicher fern, hohe Ansprüche an Wissenschaftlichkeit zu hegen.
In einem Punkt jedoch möchte ich auf Herrn David Flusser, Martin Buber und Joseph Klausner zurückgreifen, nämlich dem kleinen Unterschied zwischen Jesus und Jeshua. Der eine ist Hellenist, der andere ist ein Gegner der Hellenisten. Das drückt dieser Namensunterschied aus.
Wer weiß Isaak? Eventuell kommt das ja auch noch. Nein, man kann die „Christenbibel“ nicht neu schreiben, das wäre illusorisch.Die Christenbibel neu zu schreiben, das war sicher nicht deine Absicht. Eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie es auch hätte gewesen sein können, sicher eher.
Sicher, trifft hier Satz zwei zu, deshalb nannte ich dies auch: Möglichkeit und ganz bewusst nicht Wissen! Gleich wohl man schon so manches wissen kann.
Allerdings ist es im Großen und Ganzen heute kein Problem mehr Jeshuas / Jesu Lehrgut historisch einzuordnen, trotz vielfacher redaktioneller Veränderungen durch spätere christliche Autoren. Du wirst selbst wissen, das dass Judentum der Zeit Jesu eine solche Bandbreite an schriftlichen Niederschlägen hinterlassen hat und zugleich weit aus farbenprächtiger – vielfältiger war, wie manche Leute nur erahnen, so dass man ganz sicher Ursprungsquellen sichten kann und könnte. Das Interesse daran hält sich allerdings ziemlich in Grenzen und das hat gute Gründe. Der einstige Ausruf Klausners, lasst uns das römische – hellenistische Mäntelchen von Jesus ausziehen blieb ziemlich ungehört, trotz seines immer noch epochalen Buches Jesus von Nazareth, das bis heute christlichen Theologen die Sprache verschlägt. Reden wollen wir auch nicht von anderen wie Buber, Flusser, Vermes, etc, etc. Neben Spott und Hohn aus den eigenen Reihen mussten auch sie bitterlich erkennen, dass an einer historischen Aufarbeitung des Themas nur bei einer Minderheit der Christen Interesse besteht.
Eventuell macht es mir ein wenig Freude als Nichtchrist, den historischen Jeshua, dem Christologischen Jesus gegenüber zustellen und dabei so manche Illusionen anzukratzen. Kann es sein, das ich Märchenstunden noch nie liebte? Ist es eventuell ein Kindheitstraume und Spätnachwirkungen von und an den bestialischen Geschichten der Gebrüder Grimm, die dann meinen Blick in geschichtsträchtige christliche Epochen lenkte, weil ich Ähnlichkeiten entdeckte? Wer weiß es schon, was uns treibt, dies und das zu hinterfragen?
Einen Satz fand ich jedoch ganz besonders aufschlussreich, er stammt aus der christlichen Frühzeit und machte schon damals so manche Gemüter stutzig: Divisus Est Christus Numquid?
Wie dem auch sei, ich für meinen Teil mache mir mal weiter so meine Gedanken und ob christlich oder jüdisch, ob hellenistisch – römisch oder ägyptisch, als Zeitreisender darf man gerne in allen Epochen nach wertvollem rumstöbern. Ich bin ja „Gott sei Dank“ niemand verpflichtet außer mir und meinem Gott. Oh das sind ja schon zwei ops. (schmunzeln)
Danke nochmals für deine Anmerkungen.
Absalom
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