Lieber Isaak,
Ich wünsche dir ein friedvolles Jahr 2010 (n.u.Z.)!
Mit großem Interesse habe ich deinen Beitrag gelesen! Hierzu noch einige Anmerkungen, welche mir wichtig erscheinen.
Ich denke hier treffen noch mindestens drei weitere Komponenten aufeinander. 1. Das historische Interesse am Juden Jeshua ben Joseph, seinen Talmidim und ihren Lehren im Kontext des damaligen Judentums. 2. Werden und Entwicklung des Frühchristentums – Religionsgeschichte -. 3. Entdeckung von jüdischen Elementen im christlichen Glaubensverständnis.Vereinzelt werden aber hier im Forum, zumeist unbewusst und aber auch bewusst "Messianisch Jüdische" Themen aufgegriffen, veröffentlicht und somit eine Möglichkeit zur Reaktion und Disskussion gegeben.
Natürlich ist mir klar, dass auch messianisch Gläubige diese Themen interessieren, doch ich denke, der Bogen spannt sich weit über ihren Kreis hinaus. Wenn man sich sachlich und fachlich (nicht schwärmerisch) mit „Jesus“ auseinandersetzt, kommt man automatisch an den Fragen zu seiner Herkunft, Identität, seinem Lebensmittelpunkten, etc und so auch seiner Anhängerschaft, nicht am Judentum vorbei. Und genau hier treffen sich dann auch sog. messianische Elemente.
Ich stimme dir zu! Genau darum muss es letztendlich gehen! Das auch eine „geistige Enteignung“ Israels inakzeptabel und ein schwerwiegender Irrweg ist. Wahrlich, die Geschichte sollte hier Mahnung sein!Immerhin gibt es hier eine Themenorientierung, und zwar: Alles was mit dem jüdischen Volk zu tun hat > Jüdischer Glaube ..., an welcher man sich halten/orientieren kann, aber nicht muss.
Man möge mir verzeihen oder auch nicht, aber ich bin Jude und erlaube mir hier zu reagieren und zu antworten.
Völlig egal wie viele verschiedene Richtungen es innerhalb und um die "Messianischen Jüdischen" Bewegungen gibt und wie diese sich selbst bezeichnen.
Es gibt nur ein jüdisches Volk und nur ein Jisrael. Das haben zumindest die meisten Staatengemeinschaften bisher anerkannt und es ist sicher nicht falsch, wenn auch alle Religionsgemeinschaften, ob Christen, Muslime, alle "Messianischen Jüdischen" Richtungen und alle glaubensfreien Mitmenschen, sich darüber Gedanken machen würden und zwar was dies für uns alle bedeuten würde.
Das würde bedeuten:
• Christen könnten weder Israel noch die neuen Erben dessen sein. Gleichgültig wie man das begründet und erklärt, denn es gibt nur ein Israel und nur ein jüdisches Volk.
• Alle "Messianisch Jüdischen" Richtungen könnten ebenfalls keine besseren Christen und Juden, in einem Guss, sein und weder Israel noch die neuen Erben dessen sein.
• Muslime könnten ebenfalls weder Israel noch Erben dessen sein.
Ich bitte darum, dass uns allen dies spätestens nach 1945 klar werden sollte.
Möge also jeses Volk, jede Religion und jeder Glaube das sein was es ist, aber bitte lasst auch Israel Israel sein und Jude Jude sein.
Und natürlich, wir dürfen, ja müssen darüber sprechen!
Ich stimme dir auch hier zu. Daseinsrecht ja, aber ebenso Achtsamkeit gegenüber solchen Anhängern und vor allem, so sehe ich es zumindest, nicht kritiklos und sehr wachsam! Ich sehe schon mit großer Besorgnis, wie sich in verschiedensten christlichen Kreisen fundamentalistische Tendenzen breit machen, welche sich nicht selten mit Enterbungstheologien gegenüber Israel erneut breit machen (z.B. wir sind das wahre Israel, etc), bis hin zu „großenwahnsinnigen“ Aussagen (z.B. uns gehört die Erde, wir müssen die Erde/ das Land für Jesus einnehmen, etc, etc). In einschlägigen Kreisen, insbesondere Freikirchlicher Kreise, ist das längst schon Standartgeplapper. Mich erinnert das doch zu sehr an mittelalterliche Parolen.Dennoch haben sie ihr Daseinsrecht, wie wir alle anderen Mitmenschen und Religionen auch, aber dies bitte nicht auf Kosten und zu Ungunsten anderer Mitmenschen und Religionen. Ungunst ist da wo man sich über ander Stellt und ihnen, den damit Unterstellten, ob ungewollt oder nicht wissend, dessen Daseinsrecht in Fage stellt und somit im schlimmsten Fall unfähig ist gesund und menschlich auf Völkermorde zu reagieren, oder diese Zusammenhänge bis heute nicht verstehen kann, oder aus religiösen Glaubensgründen nicht verstehen, bzw. thematisch behandeln will.
Fakt ist letztlich, um zum Thema zurück zukommen, dass diese messianischen Kreise – zumindest in Europa und USA – eine ziemlich starke innerkirchliche Lobby haben, welche sich auch finanziell stark hinter solche Gruppen stellt. Lobenswert erscheint mir, dass gewisse Evangelische und besonders katholische Kreise sich offen gegen solche Gruppen aussprechen.
Interessant wäre für mich lieber Isaak, ob du persönlich mit solchen Gruppierungen schon Kontakt hattest und was du für Erfahrungen gemacht hast. Einiges scheint in deinen Beiträgen schon erkennbar zu sein.
Absalom
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