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  1. #1

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    Das waren aber keine "Mütter aller Völker". Die antiken Völker beanspruchten im Gegenteil oft so etwas wie Exklusivrechte an ihren Göttern und erwarteten, dass sie sich zumindest in erster Linie um sie kümmerten.

    Das ist so nicht richtig! Am Beispiel der Göttin Gaia oder Isis könnte man genau Gegenteiliges belegen. Stichwort ist hier: Magna Dea.
    Götter waren auch in der Frühantike oder Antike nicht auf Regionen oder Völker beschränkt, sondern schon lange vor der hellenistischen Epoche Exportkultgut.

    Im Übrigen, auch die Kultfigur Maria beansprucht Exklusivrechte durch ihre Gläubigenschar.

    Davon abgesehen, ich bezweifle ganz ernsthaft, dass die Mehrheit der Völker der Erde eine Maria als Mutter der Völker ansieht. Zumindest schließe ich diesen Unfug für mich aus. Metaphysisch verstanden ist meine Mutter Göttin / Gott.
    Wenn also Katholiken behaupten Maria wäre die Mutter aller Völker, so ist das ihre ganz eigene Einbildung, ich sage - sie lügen. Denn ich kenne meine Mutter! Und diese heißt ganz sicher nicht Maria.

    Letztlich ist es mir egal, welchen Göttern Katholiken, Protestanten = Christen, Moslems, Hindus, etc, etc oder sonst wer, huldigen. So lange man anderen Menschen diesen Glauben nicht aufdrückt oder gar durch öffentliche Proklamationen belästigt wird, kann man von mir aus auch Angela Merkel Kultheiligtümer errichten.

    Was mich stört ist, wenn diese Kultfiguranbeter an ihren Kultfeiertagen durch ihre Kultzeremonien den Straßenverkehr lahm legen und mit ihren Gesängen die morgendliche Ruhe stören. Vom dem lärmenden Glockengebimmel oder Turmschreiern ganz zu schweigen.

    In diesem Sinne, es gibt nichts Neues auf der Welt….

    Absalom

  2. #2
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    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Das ist so nicht richtig! Am Beispiel der Göttin Gaia oder Isis könnte man genau Gegenteiliges belegen. Stichwort ist hier: Magna Dea.
    Götter waren auch in der Frühantike oder Antike nicht auf Regionen oder Völker beschränkt, sondern schon lange vor der hellenistischen Epoche Exportkultgut.
    Eher anders herum, sie waren eher Importkulturgut, das von anderen Völkern, z. B. aus einer gewissen Faszination heraus, übernommen wurde. Es waren z. B. die Römer, die Kybele von Pessinus nach Rom holten, nicht die Pessinuntier, die sie nach Rom brachten. Gerade die Römer interessierten sich, nachdem der Glaube an ihre eigenen Götter geschwunden war, für alle möglichen fremden Kulte, Hauptsache sie waren irgendwie exotisch. Aber schon vor ihnen hatten es die Griechen ähnlich gemacht. Die ägyptischen Isispriester waren sicherlich froh, dass sie auch außerhalb Ägyptens (zahlungskräftige) Anhänger für ihre Göttin fanden, aber dass sie aktiv Missionierung betrieben, ist mir nicht bekannt.

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Im Übrigen, auch die Kultfigur Maria beansprucht Exklusivrechte durch ihre Gläubigenschar.
    Aber sie ist keine national geprägte Figur, während die verschiedenen Göttinnen ganz auf die Kultur, die sie hervorgebracht hat, zugeschnitten waren. Isis z. B. wurde auch in Rom nach ägyptischer Weise dargestellt und verehrt.

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Davon abgesehen, ich bezweifle ganz ernsthaft, dass die Mehrheit der Völker der Erde eine Maria als Mutter der Völker ansieht. Zumindest schließe ich diesen Unfug für mich aus. Metaphysisch verstanden ist meine Mutter Göttin / Gott.
    Wenn also Katholiken behaupten Maria wäre die Mutter aller Völker, so ist das ihre ganz eigene Einbildung, ich sage - sie lügen. Denn ich kenne meine Mutter! Und diese heißt ganz sicher nicht Maria.
    Dir ist doch sicherlich klar, dass das nicht im biologischen Sinn gemeint ist. Entfernt kann man diese Bezeichnung wohl auch mit dem römischen Ehrentitel "pater patriae" vergleichen. Oder auch mit dem Ausdruck "Forenmama" ...

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    So lange man anderen Menschen diesen Glauben nicht aufdrückt oder gar durch öffentliche Proklamationen belästigt wird
    Diese Proklamation hat doch nichts mit Zwangsmissionierung zu tun. Und Belästigung? Wenn Du das so siehst, dann kann man jede öffentliche Glaubensbekundung als Belästigung einstufen.

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Was mich stört ist, wenn diese Kultfiguranbeter an ihren Kultfeiertagen durch ihre Kultzeremonien den Straßenverkehr lahm legen und mit ihren Gesängen die morgendliche Ruhe stören.
    Da werden der Straßenverkehr und die öffentliche Ordnung durch Demonstrationen aber erheblich mehr gestört als hin und wieder durch eine kleine Prozession, zumal Prozessionen wenigstens friedlich bleiben. Also Abschaffung des Demonstrationsrechts?

  3. #3

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    Eher anders herum, sie waren eher Importkulturgut, das von anderen Völkern, z. B. aus einer gewissen Faszination heraus, übernommen wurde. Es waren z. B. die Römer, die Kybele von Pessinus nach Rom holten, nicht die Pessinuntier, die sie nach Rom brachten. Gerade die Römer interessierten sich, nachdem der Glaube an ihre eigenen Götter geschwunden war, für alle möglichen fremden Kulte, Hauptsache sie waren irgendwie exotisch. Aber schon vor ihnen hatten es die Griechen ähnlich gemacht. Die ägyptischen Isispriester waren sicherlich froh, dass sie auch außerhalb Ägyptens (zahlungskräftige) Anhänger für ihre Göttin fanden, aber dass sie aktiv Missionierung betrieben, ist mir nicht bekannt.
    Natürlich haben Isispriester missioniert. Das taten alle Kulte, fast ausnahmslos. Ganz besonders erfolgreich waren hier allerdings die Mithrasmissionare. Ihre Missionsstrategien wurden schon früh von christlichen Gruppen kopiert.
    Ganz allgemein, bei den Römern war weniger die Sucht nach exotischen die Ursache für die Offenheit gegenüber neuen Kulten, sondern viel mehr die Art und Weise römischen Kultverständnisses, welches durch den Staat festgelegt wurde (pax deorum). Gerade die staatstragenden offiziellen Kulte waren den einfachen Menschen zu erstart und nicht zuletzt waren diese Kulte durch ihre formaljuristischen Grundlagen wenig geeignet eine persönliche religiöse Sehnsucht zu stillen. Darüber hinaus wurde Achtung und Respekt gegenüber allen anderen Kulten gefordert, sofern diese nicht staatsgefährdend waren. Die gesetzlich geschützte Religionsfreiheit war bei den Römern am weitesten vorangeschritten. Durch den Hellenismus und den damit verbundenen Kultreformationen – insbesondere durch Cäsar, Augustus, Aurel, Aurelian (restitutor orbis) und noch wesentlich mehr in der Zeit der römischen Republik erfuhren besonders die sog. Mysterienkulte einen unglaublichen Einfluß auf die römische und damit auf die ganze europäische und vorderasiatische Hemisphäre.

    Aber sie ist keine national geprägte Figur, während die verschiedenen Göttinnen ganz auf die Kultur, die sie hervorgebracht hat, zugeschnitten waren. Isis z. B. wurde auch in Rom nach ägyptischer Weise dargestellt und verehrt.
    Das stimmt nur insoweit, dass sie oftmals – nicht immer – im ägyptischen Stil dargestellt wurde. Auch Isis erlebte eine theologische Umdeutung in der hellenistischen Epoche und wurde damit zum religiösen Exportgut = Isis -Demeter. Insbesondere durch Domitian, Hadrian und Caracalla erfuhr der Isiskult höchste römische Aufmerksamkeit. Das Augustus einst den Isiskult grausam verfolgte lag viel mehr an den politischen Verhältnissen damaliger Zeit (Kleopatra versuchte mittels diesen Kult Einfluß auf den römischen Senat zu gewinnen).

    Zu deinen letzten Bemerkungen über das religiöse Brauchtum. Richtig, eine Demonstration kann erheblich mehr Einschränkungen bringen. Ich glaube jedoch, es ist ein Unterschied, ob man öffentlich für eine politische Sache demonstriert oder ob man seine persönliche Kultzugehörigkeit zur öffentlichen Schau trägt.

    Absalom

  4. #4
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    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Ganz besonders erfolgreich waren hier allerdings die Mithrasmissionare.
    Was für Mithrasmissionare? Der Mithraskult war eher ein Mysterienkult, der im Geheimen begangen wurde und mit komplizierten Initiationsritualen und Rangstufen verbunden war, der missionierte höchstens insofern, als er eine hohe Faszination ausgeübt zu haben scheint. Es hat schon seinen Grund, wieso er sich hauptsächlich unter Soldaten verbreitete. Da werden die Kameraden einander wohl mitgenommen haben. Aber grundsätzlich wurde die Mission schon dadurch erschwert, dass Frauen nicht teilnehmen durften.

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Richtig, eine Demonstration kann erheblich mehr Einschränkungen bringen. Ich glaube jedoch, es ist ein Unterschied, ob man öffentlich für eine politische Sache demonstriert oder ob man seine persönliche Kultzugehörigkeit zur öffentlichen Schau trägt.
    Ja, das Zurschaustellen stört in der Regel weniger, und es machen auch seltener irgendwelche Randalierer mit.

  5. #5

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    Was für Mithrasmissionare? Der Mithraskult war eher ein Mysterienkult, der im Geheimen begangen wurde und mit komplizierten Initiationsritualen und Rangstufen verbunden war, der missionierte höchstens insofern, als er eine hohe Faszination ausgeübt zu haben scheint. Es hat schon seinen Grund, wieso er sich hauptsächlich unter Soldaten verbreitete. Da werden die Kameraden einander wohl mitgenommen haben. Aber grundsätzlich wurde die Mission schon dadurch erschwert, dass Frauen nicht teilnehmen durften.
    Du scheinst dich ja besonders gut in den antiken Kulten auszukennen??? Na dann.
    Lese doch bitte einmal die Abhandlungen des Philo über die Magoi. Auch bei römischen Geschichtsschreibern wirst du diese Missionare = Magoi des Öfteren finden. Übrigens ist es längst wissenschaftlich überholt, dass der Mithraskult ein reiner Soldatenkult war.

    Mysterienkulte, auch wenn sie Initiationsriten hatten waren Missionskulte. Bestes Beispiel ist der Christuskult, der ebenso zu den Mysterienkulten gehört. Ein Gang in die religionswissenschaftliche Erklärung von Kulteigenschaften und Praktiken kann Staunen lernen.

    Wie dem auch sei, der Christuskult wurde ganz wesentlich vom Mithraskult beeinflusst und nicht nur bei dem Jungfrauenmythos.

    Absalom

  6. #6
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    Dass der Mithraskult ein reiner Soldatenkult war, habe ich nicht behauptet. Dass ein Kult, der Frauen strikt ausschloss, besonders in Männergesellschaften gedieh, ist aber wohl nicht weiter erstaunlich.

    Philon habe ich nicht gelesen, aber normalerweise gehören die Magoi zum Zoroastrismus, nicht zum Mithras-Kult.

    Und was den Christenkult und den Mithraskult betrifft, verweise ich darauf, dass der Mithraskult erst im 2. Jhdt. n. Chr. im römischen Reich so wirklich aufkam, als die Apostelbriefe und auch die Evangelien bereits geschrieben waren. Also wenn überhaupt, dann hat höchstens das Christentum den Mithraskult beeinflusst.

  7. #7

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    Dass der Mithraskult ein reiner Soldatenkult war, habe ich nicht behauptet. Dass ein Kult, der Frauen strikt ausschloss, besonders in Männergesellschaften gedieh, ist aber wohl nicht weiter erstaunlich.
    Ich ging von deinem Satz aus: „Es hat schon seinen Grund, wieso er sich hauptsächlich unter Soldaten verbreitete.“

    Philon habe ich nicht gelesen, aber normalerweise gehören die Magoi zum Zoroastrismus, nicht zum Mithras-Kult.
    Das ist eben nur die halbe Wahrheit.
    Was wissen wir über diese Magoi? Philo kennt sie persönlich und nennt ihren eigentlichen Ursprung aus Persien kommend, welche sich jedoch über die ganze „Welt“ bis nach Ägypten verbreitet haben (De vita Moysis 1/92). Dieser Aussage stimmt das N.T. zu, die ihre Verbreitung bis nach Zypern erwähnt. Philo berichtet weiterhin, dass diese Magoi hoch gebildete Wissenschaftler waren (De specialibus legibus 3, 100) Was wir auch wissen, dass es nur zwei Gruppen in der Antike gab, welche sich so bezeichneten. Zum einen die Priester des Zarathustrakultes, welche jedoch kaum die Grenzen Persiens überschritten und die Priester des Mithrashkultes, der aus dem Zarathustrismus hervorging, welche im ganzen antiken Raum – von Indien bis nach Germanien anzutreffen sind.
    Die mithräischen Magoi waren ähnlich wie die altägyptischen Priester, nicht nur durch den Stand als Priesterkaste hervorgehoben (Priesterkaste der Mader), sondern Kultbewahrer und Meister auf dem Gebiet der Astronomie und Sterndeuter und ebenso auch Missionare, welche ihren Glauben an den „Sohn Gottes“ Mitrash als Weltenheiland verkündeten.
    Diese Aussage bestätigt auch der Kirchenhistoriker Eusebius und Origenes (Demonstratio evangelica 9/1 + Homilie zu Numeri 13/7). Insbesondere führt Eusebius aus, dass die Magoi am kaiserlichen Hofe hoch geschätzt sind (Konstantin förderte sie ebenso zeitlebens), weil insbesondere ihre Himmelschauen und Vorhersagen als sehr zuverlässig galt. Nicht selten spielten sie im Machtpoker um den Kaiserthron von Rom eine bedeutende politische Rolle. Insbesondere dadurch gelang es ihnen den Mithraskult im ganzen Imperium Romanum zur vorherrschenden Kultreligion auszuweiten, welcher später als Sol Invictuskult zum ersten römischen Staatskult wurde.
    Äußerlich waren die Magoi sehr auffällig durch ihre Rote Kopfbedeckung den phrygischen Mützen erkennbar. Mithras selbst erscheint in Fresken und Skulpturen mit dieser Mütze.
    Übrigens, am bekanntesten wurden dem römischen Volk die Magoi durch folgende Geschichte aus den späten fünfzigern oder frühen sechziger Jahren des 1. Jahrhunderts. Hier berichtet Plinius und Casius, dass ein großes Gefolge von Magoi, kommend aus dem östlichen Reich (Armenien) unter Führung des Königs Tiridates nach Rom zog, um den neuen Gottkönig Nero zu huldigen. Sie brachten Nero Weihrauch, Myrrhe und Gold dar, etc, etc. (Naturgeschichte des Pl. 30, 6 16 – 17 + römische Geschichte C.D. 63/1-7)


    Und was den Christenkult und den Mithraskult betrifft, verweise ich darauf, dass der Mithraskult erst im 2. Jhdt. n. Chr. im römischen Reich so wirklich aufkam, als die Apostelbriefe und auch die Evangelien bereits geschrieben waren. Also wenn überhaupt, dann hat höchstens das Christentum den Mithraskult beeinflusst.
    Das ist nun wirklich, rein historisch gesehen, eben nicht richtig, wie allein schon die Nerogeschichte belegt. Und selbst das N.T. weiß da ganz anderes zu berichten!

    Selbst im N.T. taucht, neben Matthäus, diese Gruppe, noch einmal auf. Simon der Magoi (Apg. 8) und auch in Zypern findet man solche (Apg. 13). Hier jedoch mit einem beträchtlichen negativen Hintergrund. Das hier Juden als Magoi anzutreffen sind mag nicht verwundern, wenn man sich dazu Talmud Shabbat 75a anschaut, wo wir erfahren, dass es Juden in damaliger Zeit gab, die sich dieser Gruppe von Magoi anschlossen.

    Doch auch im Tenach finden wir diese Magoi wieder. Hier ist namentlich Bileam benannt, der einst verkündete, aus dem Hause David wird ein Stern hervorgehen. Allerdings sind sich auch die Autoren des N.T. einig, dass Bileam nur wenig Gutes zugesprochen werden kann (2. Ptr. 2/ 15-16, Jud. 11, etc.). Das deckt sich gänzlich mit der jüdischen Ansicht über Bileam und seine Berufskollegen.

    Ganz sicher wissen die Textforscher, dass allein schon das Wort Magoi einen ganz bitteren Beigeschmack hat, bezeichnet es doch in der jüdisch antiken Literatur eine Personengruppe, welche als Wahrsager, Dämonenzauberer und Mysteriendiener, ein Berufsstand war (JA 10/ 195, 216, de Vita Moysis 1/92). Zugleich kennen diesen Berufsstand natürlich auch die antiken Autoren und Cicero weiß z.B. von ihnen zu berichten, dass sie es waren, welche einst über Alexander den Großen eine wundersame göttliche Geburt voraussagten (Herodot Historien I 120, 128).

    „Wenn wir (Christen) behaupten, der Logos, nämlich Jesus Christus, unser Paidagogos (Lehrer/Erzieher), sei gekreuzigt worden, gestorben, wieder auferstanden und in den Himmel aufgestiegen, so bringen wir doch im Vergleich mit euren Zeussöhnen nichts befremdliches vor. Wenn wir sagen, Jesus sei der Logos Gottes aus Gott geboren, so ist das doch etwas, was wir mit euch (Griechen und Römern) gemeinsam haben, die ihr doch auch den Hermes, den von Gott Kunde bringenden Logos nennt. Und sollte man daran Anstoß nehmen, dass Jesus gekreuzigt worden ist, so hat er auch das mit euren erwähnten Zeussöhnen gemeinsam, die doch auch gelitten haben (Dionysios, Herakles, Osiris, Attis, Mithras, etc). (Justin I. Apol. 21 + 22)

    „Diese Nahrung heißt bei uns Eucharistie. Niemand darf daran teilnehmen, als wer unsere Lehren für wahr hält, das Bad zur Nachlassung der Sünden und zur Wiedergeburt empfangen hat und nach den Weisungen Christi lebt. Denn nicht als gemeines Brot und als gemeinen Trank nehmen wir sie; sondern wie Jesus Christus, unser Erlöser, als er durch Gottes Logos Fleisch wurde, Fleisch und Blut um unseres Heiles willen angenommen hat, so sind wir belehrt worden, dass die durch ein Gebet um den Logos, der von ihm ausgeht, unter Danksagung geweihte Nahrung, mit der unser Fleisch und Blut durch Umwandlung genährt wird, Fleisch und Blut jenes fleischgewordenen Jesus sei. Denn die Apostel haben in den von ihnen stammenden Denkwürdigkeiten, welche Evangelien heißen, überliefert, es sei ihnen folgende Anweisung gegeben worden: Jesus habe Brot genommen, Dank gesagt und gesprochen: „Das tut zu meinem Gedächtnis, das ist mein Leib“, und ebenso habe er den Becher genommen, Dank gesagt und gesprochen: „Dieses ist mein Blut“, und er habe nur ihnen davon mitgeteilt. Auch diesen Brauch haben die bösen Dämonen in den Mithrasmysterien nachgeahmt und Anleitung dazu gegeben. Denn dass Brot und ein Becher Wassers bei den Weihen eines neuen Jüngers unter Hersagen bestimmter Sprüche hingesetzt werden, das wißt ihr oder könnt es erfahren.“ (Justin I. Apol. 66)

    „Auch die Heiden, aller Einsicht in die geistigen Kräfte bar, messen ihren Idolen dieselben Wirkungen bei. Allein sie täuschen sich mit bloßem Wasser. Zu manchen Kulten nämlich lassen sie sich durch ein Bad aufnehmen, zu den Kulten der Isis oder des Mithras; auch tragen sie ihre Götter zu Abwaschungen heraus. Die Landhäuser, Wohnungen, Tempel und ganze Städte sühnen sie aus durch Besprengung mit überall umhergetragenem Wasser, lassen sich wenigstens zur Zeit der Apollospiele und der Eleusinien darin eintauchen und leben dann in dem Wahne, dergleichen zum Behuf der Wiedergeburt und Straflosigkeit für ihre Meineide vorzunehmen. Ebenso entsündigte sich bei den Alten, wer immer sich durch einen Totschlag befleckt hatte, mit Sühnwasser.“ (Tert. de baptismo 5.)

    „Jedoch man fragt, von wem eine solche Auffassung von jenen Dingen vermittelt werde, daß sie zur Entstehung von Häresien dienen. Vom Teufel, versteht sich, dessen Rolle es ja ist, die Wahrheit zu verdrehen, der sogar die Handlungen der göttlichen Sakramente in seinen Götzenmysterien nachäfft. Er tauft auch - natürlich seine Gläubigen und Getreuen; er verheißt Nachlassung der Sünden in Kraft eines Taufbades, und wenn ich noch des Mithras gedenke, so bezeichnet er dort seine Kämpfer auf der Stirn, feiert auch eine Darbringung von Brot, führt eine bildliche Vorstellung der Auferstehung vor und nimmt unter dem Schwerte einen Kranz hinweg.“ (Tert. de praescriptione haereticorum 40)


    Was ich hier anführe sind nur einige wenigen Zitate aus den sog. Apostolischen Vätern, die sich dem Thema Christentum und heidnische Mysterienkulte stellen.
    Schon früh mussten sich christliche Gelehrte dem Vorwurf stellen, dass sie heidnische Kulte und ihre Ideen kopiert hätten. Und diese Vorwürfe waren sehr wohl berechtigt.

    Letztlich ist es so, dass mit der Einflussname essenischer Lehren in die Frühkirche (Paulus), Platonischen Lehrgutes und der Stoa (Paulus und die apostolischen Väter), der Weg zu den Mysterienkulten geebnet wurde. Eine in sich logische religionshistorische Konsequenz für eine Religion, welche Weltmacht werden wollte. Ein Prozess, der immer in gleicher Art und Weise bei Hochreligionen von statten geht.

    Absalom

  8. #8
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    Also, lieber Absalom, ich weiss nicht, ob du das verstehst. Natürlich ist die Maria die heilige Gottesmutter, heilige Jungfrau und Himmelskönigin. In jeder katholischen Kirche kann man sie bewundern - in Holz geschnitzt und bunt verziert. Das ist doch Beweis genug, oder etwa nicht? Auf ihren Armen trägt sie Jesus. Am 15. August jedes Jahres feiert man ihre sündlose (unbefleckte) Aufnahme in den Himmel, allerdings erst seit 1950 oder so. Es kann zwar sein, dass man das vorher schon glaubte, aber erst seit 60 Jahren ist es ein Dogma, von Papst Pius XII so bestimmt - und das will etwas heissen!
    Mar 6:3 Ist er (Jesus) nicht der Zimmermann, Marias Sohn, und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern allhier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm.
    Wichtig ist, dass Maria per Dogma "unbefleckt" war, als sie in den Himmel aufgenommen wurde, was wir im katholischen "NT" dazu finden (s. o.) - lassen wir es besser!

    Da Jesus bekanntlich Gott ist, ist Maria die Gottesmutter. Ich frage mich nur, wie gewisse Christen diese beiden unzertrennlichen Gottheiten dennoch trennen können. Dort, wo ich aufwuchs, da wird das eine behauptet, das andere aber abgestritten. Vielleicht habe ich zu wenig Hirn, um das zu verstehen. Ich meine: Ob man zu Jesus betet oder zur Maria - es kommt auf dasselbe heraus. Beide erhören angeblich Gebet, wenn wir die Wahrscheinlichkeitsregeln ausser Acht lassen. Und wer weiss, vielleicht muss man ja zur Heiligen Anna beten, dass die zur Heiligen Maria betet und die dann zu "Gott", dem Dreieinigen betet....

    Irgendwo habe ich mal gelesen: "....bete sie nicht an und diene ihnen nicht...." Das ist ja eines der christlichen 10 Gebote. Ach so, hier hat offensichtlich der Dreieinige, der christliche Gott verboten, zu JHWH zu beten. Oder wie soll ich mir das sonst erklären? Dass Maria die Mutter aller Völker sein soll - also dann sind Jesus, Jakobus, Joses, Judas und Simon und die unbekannte Anzahl Schwestern alle Völker....

    Shomer
    Geändert von Shomer (04.11.2010 um 19:59 Uhr) Grund: Ergänzung

  9. #9

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    Ja mit den Religionen, lieber Shomer, da ist es eben nicht so einfach. Da braucht man gaaaaaaaaaaaanz viel Glauben und gaaaaaaaaaaaanz viel Einfältigkeit und gaaaaaaaaaaaaanz viel Humor und gaaaaaaaaaanz viel Gelassenheit und gaaaaaaaaaanz viel Ignoranz. Sonst bekommt man womöglich noch einen Kollaps oder gar Herzinfarkt oder noch schlimmer, man bildet sich ein, dass Gott seiner eigenen Religion angehören würde.

    Ich denke, Gott hat den nötigen Humor, um uns unseren Illusionen nachjagen zu lassen und am Tag X mit angemessener Freude zu begegnen.


    Absalom

  10. #10
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    Shalom Absalom

    Da hast du völlig Recht. Adonai hat Humor:
    Psalm 2:4 Der im Himmel thront, lacht , der Herr spottet ihrer.
    Tehila 2:4 יושׁב בשׁמים ישׂחק אדני ילעג־למו׃
    Im Kontext lese ich etwas von den Königen der Erde. Nun, vielleicht schliesst das ja auch die Himmelskönigin und Mutter aller Völker mit ein, wer weiss?


    Gruss vom Shomer


 

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