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Wenn ich den Israeliten Jeshua als Gott verstehen müsste, dann müsste ich sagen, Gott wurde Israelit und das halte gelinde gesagt für genau so glaubhaft, als dass ich dann sagen müsste Gott wurde zum Federvieh, als er’s ich zum Schwan wandelte. Aber sicher, es gab ja so manche Gottesselbstzeugungen in der Menschheitsgeschichte und abgesehen von einigen Cäsaren, traf dies doch auf viele der sog. Zeussöhne zu. Aber das wussten bekanntlich auch schon die ersten Christen, weshalb sie sich mit diesen Kulten sehr verbundne fühlten und eben so manches aus ihren Theologien übernahmen.
Da bestehen aber ganz erhebliche Unterschiede zwischen der Empfängnis Jesu und den Söhnen des Zeus und anderer griechischer Götter! Zeus und Co. schliefen laut griechischer Mythologie aus simpler sexueller Begierde mit sterblichen Frauen, meist auf ganz gewöhnliche biologische Weise, in seltenen Fällen in Tiergestalt, und die Frauen wurden schwanger und gebaren Kinder. Da steckte weder ein Heilsplan dahinter noch sonst etwas. Jesus hingegen wurde nicht auf herkömmliche Weise gezeugt und auch nicht zum Vergnügen.
Im Gegenteil: Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass der Erfolg des Christentums auch damit zu tun hatte, dass die römisch-griechischen Götter durch die diversen Sexgeschichten und die sonstigen Erzählungen, die über sie im Umlauf waren, lächerlich geworden waren. Da bot das Christentum mit seiner völlig anders gearteten, sittlich reinen Empfängnisgeschichte zu höherem Zweck, eine willkommene Alternative. Es gab auch frühchristliche Schriftsteller, die ihrer Verachtung der heidnischen Götterlehren offen Ausdruck verliehen.
Mir fällt im Moment auch kein römischer Kaiser ein, der für sich in Anspruch genommen haben soll, von einem Gott gezeugt worden zu sein. Zwar nahmen viele für sich in Anspruch, Söhne von Göttern zu sein, aber nur, weil ihre Väter nach ihrem Tod konsekriert wurden - wobei dies, wie schon bei Augustus, obendrein oft nur Adoptivväter waren.
Lediglich Alexander der Große ließ verbreiten, der Sohn des Zeus zu sein.