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Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard

    Nebenbei bemerkt... ist mir aufgefallen daß Du - im Gegensatz zu Früher - weniger die komplex-griechische-"Plato-Sache" (<-- glaub ich wars? oder?) in Deinen Beiträgen "direkt" mit einfließen läßt - da hab ich mir immer etwas schwer getan dieser zu folgen (ohne sie aber in Frage zu stellen) - und es irgendwie nun geschafft hast die ganze "Plato-Essenz" viel verständlicher rüber zu bringen... irre ich mich da oder kann das sein?
    Ach merkt man da was? Ist ja schön! Danke das du das erwähnst! Tatsächlich war ich in den letzten Jahren sehr darauf bedacht das intellektuell Abstrakte und Spekulative meines Glaubens, zunehmend ins Lebenspraktische und also auch in die Sprache des Lebens zu übersetzen.

    Wenn man z.B. vom Seienden im Sein spricht versteht einen ja kein Schwein, aber wenn man vom Personalen/Individuellen im Menschen spricht wird man vielleicht schon besser verstanden (ach, es war übrigens Plotin, aber der basiert ja auf Platon, also alles richtig). ;-)

    Ich sag immer... bei aller Kritik am Christentum... daß für mich die Lehren Jesus Wahr sind und das beste was jeder tun kann sie zu "studieren" und vor allem anzuwenden... ihnen Nachzufolgen ... also natürlich die unverfälschten Lehren Jesus.... nicht die verfälschten oder (von mir aus die -->) "Miss-Verstandenen"...
    Ich denke Jesus war zuvorderst ein Mensch der Praxis und wenig bis gar nicht daran interessiert eine neue Religion zu begründen. Das ergab sich im Laufe der Zeit dann aber geradezu notwendig und ganz natürlich aufgrund der Auseinandersetzung mit dem "Ereignis Jesu", was vorallem auch an Paulus lag und seiner Begegnung mit dem Auferstandenen.

    Ich halte es für ausgesprochen schwierig zwischen unverfälschter und verfälschter Lehre Jesu unterscheiden zu wollen, denn schlussendlich sind es gerade diese Unterscheidungen, die die eine Seite zu der Überzeugung gelangen lässt, die andere Seite läge falsch und verfälsche da etwas, während man selbst die Reine und unverfälschte Lehre vertrete. Da liegt meiner Befürchtung nach schon der Kern der ideologischen Ausgestaltung des christlichen Glaubens verborgen.

    Ich gebe dir aber völlig recht, dass man Jesus ganz schnell missverstehen kann. Selbst seine Jünger haben laut biblischem Bericht bis zum Schluss wenig bis gar nicht verstanden, was der Mann aus Nazareth vermitteln wollte. Kein Wunder also, dass wir uns auch heute noch damit sehr schwer tun können.

    Das "Echt-Christentum" - also natürlich immer alles nach meinen persönlichen Verständnis - hat mit seinen zahlreichen Verzerrungen so gut wie nichts gemeinsam. Bis vieleicht auf das Vokabular... hier und da.
    Dass das Vokabular Hindernis und Verständnisproblem sein kann, weiß ich nur zu gut! Deshalb halte ich es für wichtig, dass man sich, soweit möglich, mehr auf der Gefühlsebene, als auf der Begriffsebene begegnet und verstehen lernt. Manchmal meint man nämlich ein und dasselbe Gefühl und streitet sich dann lediglich über die unterschiedlichen Begriffe, vermöge derer wir das Gefühl auszudrücken gewohnt sind. Sowas muss eigentlich nicht sein.

    Genau. Und auch der genauso weit verbreitete Religions-Rassismus... auch sehr schlimm. Und auch die "Über-Idealisierung" von Jesus... ebenfalls ein Haupt-Stopperer. Sie verhindert daß man in Jesus Fußstapfen tritt... Ihn stattdessen als Unerreichbaren "Gott-Götzen" betrachtet... vieles mehr noch...
    Also es gibt in der Tat einen Biblizismus mit rassistischen Zügen. Da wird meist davon ausgegangen, dass alle Menschen von Adam und Eva, respektive den acht Überlebenden der Sintflut abstammen. In der Folge dann irgendwie von den zwölf Stämmen Israels mit entsprechender Geringachtung von allen Menschen, die, wie man wähnt, von Esau, oder schlimmer noch, von Kain abstammen. Ich hab' letztens sogar allen Ernstes gelesen, dass das Kainsmal die schwarze Hautfarbe der Afrikaner sein könnte. Da dient die Bibel dann vollends zur Konstruktion einer Ideologie.

    Mit der "Über-Idealisierung" von Jesus habe ich hingegen weniger Probleme, solange man zwischen vorösterlichem und nachösterlichem Jesus sauber trennt. Aber du hast schon recht, auch hier lassen sich zahllose Ideologien konstruieren, die die Nachfolge Christi zumindest erschweren können.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  2. #2

    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Wenn man z.B. vom Seienden im Sein spricht versteht einen ja kein Schwein, aber wenn man vom Personalen/Individuellen im Menschen spricht wird man vielleicht schon besser verstanden
    Ahhh das bedeutete also immer das "Seiende im Sein"... jetzt klingelts oben im Gehrin auch bei mir :-)


    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ich denke Jesus war zuvorderst ein Mensch der Praxis und wenig bis gar nicht daran interessiert eine neue Religion zu begründen. Das ergab sich im Laufe der Zeit dann aber geradezu notwendig und ganz natürlich aufgrund der Auseinandersetzung mit dem "Ereignis Jesu", was vorallem auch an Paulus lag und seiner Begegnung mit dem Auferstandenen.
    Bzgl. Jesus seh ich es genauso.

    Bzgl Paulus vermutlich etwas anders.

    Paulus kann imho nix dafür daß die jahrhunderte nach ihm enstandene "Haus-und-Hof-kirche roms" seine(?) Privat-Briefe für ihre Zwangs-Religion instrumentallisierte/verzerrte/missbrauchte und imho auch fälschte.. wie sie ja eh alles verzerrten/fälschten was in ihre Hände gelang.

    (genausowenig wie Jesus was dafür kann...wenn in seinem Namen, von Anderen, Verbrechen und Kriege noch und nöcher ausgeübt wurden)


    Auch kann ich in Paulis (vermeintlichen) Privat-Briefen keine Motivation erkennen zur Gründung einer neuen Religion (und eine "rkk-Religion" schon gleich gar nichtI) ... wie ihm oft nachgesagt wird --> zB daß Paulus (angeblich) der Begründer des heutigen/traditionellen Christentums sei.


    In meinen Augen war das "Kriegsreich Rom" der Begründer dessen, was heute noch vorwiegend als "das Christentum" gilt. Bzw. dessen "Stopper-Dogmen" aufsetzte und diese anschliesend (unter Strafe) als "verbindliches Christentum" deklarierte... Jahrhundert über Jahrhundert...


    Ein einzelner und mittelloser Mensch, wie zB Paulus, hatte dazu in meinen Augen niemals die Möglichkeit gehabt.


    Natürlich stimme ich ein paar Dingen in den vermeintlichen Paulus Briefen nicht zu... zB die Diskriminierung der Frau. Oder die "Anhimmelung Roms" an manchen Stellen (falls all das nicht rkk-gefläscht ist, würd ja nur passen) ... ... Ebenso natürlich jene Interpretationen die der "römischen Kreuztod-Theologie" als Basis dien(t)en.


    Ich denke (ohne mir aber was drauf einzubilden), daß ich "den Geist Roms" zumindest so gut kenne - also seine typischen Vorgehensweisen --> um seine "Handschrift" zu erkennen... zumindest früher oder später.


    Daher mein Fazit: Paulus (und natürlich auch Jesus) ist einfach nur ein weiteres "Instrument" des Kriegsreichs roms gewesen dessen Haus-und-Hof-kirche es nur zu gut verstand/versteht, alles im Auftrag "ihrer Fürsten" nach belieben hinzudrehen... sie waren und sind - imho - "Meister" des Schönredens und der Verdrehung... zumindest bei vielen.

    Fälschung ist quasi ihr Spezialgebiet.

    (ich meine übrigens nicht jene die innerdhalb ihres System es Ernst meinen... so gut es ihnen halt darin möglich ist... sondern die, die das System damals Aufsetzten und jene die es bis zum heutigen Tag aktiv am Leben erhalten... )



    Ein weiterer Grund den Biblizismus (<-- eine ihrer Erfindungen) loszulassen .

    Deshalb, weil Gott in unserer allen Herzen zu finden ist und der Biblizismus sich stehts dazwischen schlängeln will (<-- Stopper-Dogma)... und nebst dem, ihre Bibel eh nicht vertrauenswürdig ist aufgrund der Geschichte ihrer Entstehung. (Überzeugte Priester eines Kriegsreiches nicht in der Lage sind, "die Essenz" von Friedens- und Gottes-Lehren zu kanoniseren und den Kern auf Papier zu bringen und der Nachwelt zu überliefern)

    Natürlich ist mir Klar daß die Bibel roms nicht durch und durch verzerrt/falsch ist. So gehen und gingen "gute" Fälscher aber auch niemals vor.

    Es ist immer ein "Gemisch"... sonst würde es viel zu sehr auffallen.... und dann, wenn "das Gemisch" fertig ist verkündet man einfach:

    "Alles ist darin unfehlbar und reinstes Wort Gottes. Und der Mensch bedarf auch nichts anderes als 'das Wort Gottes'... ".

    Nur ein Besipiel von vielen wie dieses Prinzip funktioniert... (wobei ich Dir das imho eh nicht sagen brauch... )


    Auch in meinen Augen bedarf "der Mensch" das "Wort Gottes"... zumindest wüsste ich keine bessere inspirative Quelle.

    Aber das hat - für mich - alles nichts (wiederhole: Nichts --> ) mit dem zu tun was "die Stopper-Religionen" unter: "der Mensch bedarf das Wort Gottes" verstehen...

    Damit meinen sie in den allermeisten Fällen nur den römischen Bibelfundametnalismus... und innerdhalb dessen dann auch immer nur ihre jeweilige dogmatische Auslegung... und diese wiederum kann in einen einzigen Wort zusammengefasst werden, nämlich: "STOP".


    Die Inspiration Gottes jedoch erweitert das Bewustsein. Trägt stehts den Samen für die "Aha Effekte".

    Und hat man solch einen "Aha Effekt" wird dieser - wenn es die Seele zuläst - ebenfalls wieder erweitert. Und dann abermals. Keine Ahnung ob das jemals ein Ende hat? Vermutlich nicht. Dann wäre es eine fortlaufende Transformation der Seele. Zu immer höheren Einsichten und Erkenntnissen.

    Unter "Gottes Wort" verstehe ich eine fortlaufende Offenbarung und Erweiterung des Bewustseins... vermutlich ein niemals Endender Prozess.

    Eine "abgeschlossene Bibel" kann das niemals erfüllen. Selbst dann nicht wenn sie unverfälscht/unverzerrt wäre.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ich halte es für ausgesprochen schwierig zwischen unverfälschter und verfälschter Lehre Jesu unterscheiden zu wollen, denn schlussendlich sind es gerade diese Unterscheidungen, die die eine Seite zu der Überzeugung gelangen lässt, die andere Seite läge falsch und verfälsche da etwas, während man selbst die Reine und unverfälschte Lehre vertrete. Da liegt meiner Befürchtung nach schon der Kern der ideologischen Ausgestaltung des christlichen Glaubens verborgen.

    Imho führt da kein Weg dran vorbei... also den "Weizen von der Spreu" zu trennen. Was die Unterscheidungswillig- und dann natürlich hoffentlich auch iwann mal die Fähigkeit dazu voraussetzt...

    Zumindest wenn man den Anspruch an sich selbst hat, den unverfäschten Lehren Jesus nachzufolgen.

    Und es ist auch gar nicht sooooo schwierig find ich.

    Wenn mich wer fragen würde, wie man am besten dabei vorgeht, wäre meine Antwort folgende:

    Sich ein reines Herz zu bewahren... für alles was "Gut und Recht" ist stehts offen halten. Gewalt in jeglicher Form ablehnen da diese niemals von Gott kommt.

    Gott stehts innerlich einladen seine Inspiration ins eigene Herz hinein fließen zu lassen bei gleichzeitiger Bereitschaft alles loszulassen, was die "Aha Effekte" abblockt. Was oft ja eben auch die "injektierten Stopper-Dogmen" der verzerrten Religionen dann sind.


    Das schafft dann, imho, immer mehr und mehr Kontrast zu den "Verzerrungen". Nicht nur Intellektuell (dieser ist eh leicht auszutricksen)... sondern vor allem Intuitiv. (die Intution ist da imho nicht so einfach auszutricksen... daher sie auch von den "Stopper-Lehre[r]n" stehts als unzuverlässig dargestellt wird... bei Gleichzeitiger Aufforderung sie zu unterdrücken... zB zugunsten ihres Bibelfundamentalismus... Keine "Stopp-Lehre[r] lehrt wie man auf die Intuition hört... selbst haben sie es nie gelernt und wollen auch nicht daß es andere erlernen... daher ihr stetiger Widerspruch dagegen)

    Es ist also - imho - keine Frage des Intellekts. Es ist vorrangig eine rein "inner-Seelische" Angelegenheit... ja gar "Praxis". Immerhin ist imho bisher noch kein Meister jemals einfach so vom Himmel gefallen... auch Jesus und Buddha nicht. Die mussten das ja auch alles irgendwann mal lernen.



    Es geht dabei übrigens auch nicht um eine weitere Stopper- oder Erpresser-Reilgion aufzusetzen. Das ist das was Du glaub ich ansprachst...

    Vielmehr geht es - imho - dabei zum einen darum, sich selbst erstmal von diesen zu befreien falls man davon betroffen ist. Damit man dann "den Weg zu Gott" auch weiterhin frei gehen kann.


    Das sind dann auch die (<-- allesamt non-Biblizisten -->) welche zumindest in meinen Ohren die Bibel dann auch am treffendsten auslegen können wenn sie es denn mal tun... viel liegt ihnen dabei eh meist nicht.

    Einfach deshalb weil sie rein von ihren inneren - bewust oder unbewust oder beides - die Dinge "im rechten Licht" auffassen.

    ...




    Ahh.. ich seh grad Du hast ein Video von einen meiner Lieblings Ex-rkk-Angehörigen gepostet :-) Bin gespannt. Mag ihn sehr. Hätte Papst werden sollen. Wär die Beendigung des Papstums gewesen :-) nebst vielen mehr noch...



    lg Net.Krel
    Geändert von net.krel (11.03.2018 um 03:09 Uhr)


 

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