Nun, legt man hier Jesus den gleichen Massstab an, welchen er sonst an die Menschen legt, so widersetzt sich diese Äusserung aller Ehrbarkeit den Eltern entgegen, dass man doch Totenwache, Trauer und auch den Toten ein würdiges Grab gibt.
Es ist weiter die Frage, ob „Nachfolge“, respektive das proklamieren der Königsherrschaft Gottes höher steht, als die Weisungen Gottes gegenüber der Pflicht zu den Eltern. Wenn ja, so stellt es die Praxis des Christentums in Frage, ja selbst ein Zölibat könnte darin gerechtfertigt werden totale Abwendung von dieser Welt…
Demgegenüber kann Argumentiert werden, dass ja gerade durch die tatkräftige Wahrnehmung der Ehre gegenüber den Eltern, dem Vater, den Verstorbenen besonders die Königsherrschaft Gottes proklamiert wird, denn Taten zeugen meist wesentlich mehr als Worte.
Nun kann man sich noch fragen, ob dieser Vater hier vom diesem Jünger schon gestorben ist, oder ob da auf sein Tod gewartet wird.
Man kann sich auch Fragen, wir korrupt der Text überhaupt in sich selbst ist…. Das erinnert mich an eine Aussage von Samu (Zitat):
„Das gesamte 8. Kapitel ist ein ganz gutes Beispiel dafür, wie redaktionelle Texteingriffe einst getätigt wurden und was für eine Quellenlage die Autoren hatten. Zugleich offenbart gerade dieses Kapitel, wie unterschiedlich und unvereinbar sich doch die Evangelien in manchen Aussagen gegenüber stehen. Die Ursache dafür liegt fast ausschließlich in der theologischen Wertung der Geschehnisse um Jeshua, die dann redaktionell so angepasst wurden, dass sie in ein theologisches Rahmenkonzept passen. Zudem haben Vergleiche mit den anderen Synoptikern, Markus und Lukas gezeigt, wie frei hier redaktionell vorgegangen wurde und das ohne Rücksicht auf die vorhandenen Textquellen. Allein aus dieser Tatsache erklären sich die widersprüchlichen Darstellungen zu den Geschehnissen um Jeshua……
Vornehmlich gilt es zu klären, was gehört in diesen Text und was nicht. Die Antwort ist jedoch auf Grund der massiven Überarbeitungen die dieses Kapitel erfuhr nur schwerlich zu beantworten….“
Alef
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