Da bin ich überfordert und zwar für DAS Judentum zu Antworten.
Jesus ist für ein Teil Juden eine reine Erfindung der Christen und diesen gab es, für einige Juden, niemals. Andere Juden glauben, dass es den Nazarener gab und dass dieser tatsächlich vielleicht Jeshua geheissen haben könnte, dass dieser nicht in Bethlehem geboren, sondern in Nazaret zur Welt kam und eines ist 100% sicher, er wurde nie zum König Isreals gesalbt, er kann kein Nachfahre Davids sein, da es keine Nachfahren mehr gab von David, als er, der Nazarener lebte.
Vom Christlichen sind die meisten gebildeten Juden erstaunt und zwar wie wenig sie, selbst gebildete Christen, oft vom Jüdischen wissen und wie wenig sie wissen und zwar wie weit sich das Christliche vom Jüdischen entfernt hat und fast 0 Komme Nichts mehr mit ihm, den Jüdischen zu tun hat.
lehit
Isaak
Das Judentum hat keine Lehre, wie z.B. das Christentum, sondern wir haben die Tora, die mündlichen Überlieferungen, den Talmud, die Auslegung.
Die Tora nennt zwar Geschichtliches entspricht aber keinem Geschichtsbuch.
Ich empfehle Dir die deutsprachige Tora von W. Günter Plaut und dessen Kommentaren, Verlag: Gütersloher Verlagshaus.
lehit
Isaak
Hallo Saniana
Nun, auf etliches habe ich auch keine Antwort, und worauf ich eine Antwort habe, ist Stand meines heutigen Wissens, der morgen selber schon wieder weiter sein kann.
Mittler: Betrachtet man die Gleichnisse Jesu, so wird nirgends irgendwo eine Mittlerrolle benötigt. Der Zöllner und der Pharisäer gehen in den Tempel beten. Ebenso das „Unser Vater ...“. Jesus lehrte schon den direkten „Kontakt“ zum Ewigen.
Abgesehen vom JohEV, wo einzelne Aussagen ganz Zeitkritisch betrachtet werden müssen, denn dieses Evangelium ist schon sehr hellenistisch geprägt, und nimmt die Hauptgedanken von Philon von Alexandrien auf, einem Juden, der das jüdische dem hellenistischen (Philosophie) verbinden wollte. Was Philon als Logos dachte, wurde im JohEv noch personifiziert.
Warum Jesus gestorben ist, ist Wirkung seines Seins und Wirkens. Jesus trat offen als Messias auf und das Volk wollte Jesus ja zum König machen, aber er wusste, dass dies unter der römischen Herrschaft nur Blut bedeuten würde, und so konnte er fast nichts mehr anders, als sich selber für diese Situation hinzugeben. Wesentliche Merkmale eines Königs-Messiach erfüllte Jesus ja nicht. Aber aus dem historischen Jesus wurde dann ein geistlicher Jesus gemacht, mit entsprechender Ideologie.
Wozu Jesus Gott brauchte? Nun, eines der Hauptanliegen Jesu war die Mitmenschlichkeit und ein anderes: „zurück“ zur Torah.
Alef
Lieber Alef und Saniana,
solche und ähnliche Fragestellungen und Antworten sind Christliche, bzw. vom christlichem ausgehend und könnten sicher ebenso gut in hiesigen christlichen Threads behandelt werden, nur der Ordnung halber. Das ist aber nur eine Bitte an welche sich keiner halten muss.
Vielen Dank und bitte einen weiteren ungestörten Austausch.
Shalom
Isaak
Lieber Isaak
offene Post dürfen auch offen beantwortet werden, da besteht keien Vorschrift oder Pflicht.
Aber sicher darfst du mit einem neuen Anlauf zurück zum Thema, und meine Antwort #30 hatte doch mit dem Thema zu tun ....
Jedem seine Freiheiten
Lehit
Alef
Wenn ich es richtig sehe, wäre eine Bibel nun auch erst einmal die falsche Quelle. Dir geht es ja eher um filosofische Fragen.
Der Kusari ist so ein Werk, welches sich aus meiner Sicht mit deinen Fragen beschäftigt, aber auch kein leichtes Werk und schon etwas "veraltet" im Zugang und Ausdruck.
Aber vielleicht helfen auch erst einmal allgemeine Bücher über das Judentum, wenn du diese noch nicht kennst:
- Rabb. Donin: "Jüdisches Leben - Heute"
- Rabb. Hirsch: "Chorew - Ein Versuch über Israels Pflichten"
- Rabb. Lau: "Wie Juden leben"
Zwischen Filosofie und Einführung in das Judentum steht:
- Avichail Eliahu: "Judentum. Eine Einführung in die Grundlagen des jüdischen Glaubens und Gesetzes"
Einige dieser Bücher bekommst du sogar in öffentlichen Bibliotheken. Ansonsten sind gute Addressen für jüdische Bücher:
- Literaturhandlung
- Doronia
- Morascha
Und ansonsten hast du ja noch uns ;-)
Jesus ist für mich einfach nur ein frommer Jude seiner Zeit, welcher die Menschen mehr zur einhaltung der jüdischen Lehre aufforderte. Vieles was er lehrte und von Christen als jesus-eigen angesehen wird, haben viele Weisen und Rabbiner vor und nach ihm ebenso gelehrt.
Problem dabei ist, dass seine Lehren erst lange nach seiner Zeit aufgeschrieben wurden und dann von Menschen, welche die jüdische Lehre und die Zustände damals kaum kannten. Dieses sieht man an vielen Missverständnissen oder Ungenauigkeiten bspw. beim Ablauf seiner Verhaftung und Verurteilung.
Hierdurch sind aber auch viele seiner Aussprüche daran angepasst, was zur Zeit der Fixierung über ihn geglaubt wurde. So kann ich mir kaum vorstellen, dass er je sagte: "Alleine durch mich kommt ihr zum Vater" (frei wiedergegeben). Kein Jude und damit auch seine Zuhörer damals, hätten dieses verstanden, aber die Reaktion ist eine ganz andere. Somit ist es schwer, hier noch herauszulesen, was er wirklich meinte.
Für mich persönlich ist dieses aber auch nicht von Bedeutung, da die jüdische Lehre voll an solchen Lehrpersönlichkeiten ist und viele mir hier deutlich mehr sagen und geben und dabei wesentlich präzisser sind, als Jesus.
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