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Und noch ein Grund: Verblendung. Also ich meine daß viele ihn damals wirklich als Gotteslästerer sahen der (ganz gemäß ihren "göttlichen" mosaischen Gesetzen) getötet gehört(e).
Na ja, am Ende läuft's doch dann auch diesbezüglich irgendwo auf Dogmatik hinaus, also auf einen bestimmten Lehrsatz, der unbedingt eingehalten werden muss, oder? Ich weiß nicht ob man das wirklich Verblendung nennen sollte, vielleicht ist es eben auch einfach nur die alleinige Konzentration auf dogmatische Lehrsätze, die dann die Perspektive für andere Sichtweisen versperren, weshalb man dann nur zu einem Schluss kommen kann - der Mensch muss sterben...

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Ich seh es natürlich nicht so :-) Ich finde sogar daß wer das so sieht, daß das Christentum für die Katz sei wenn Jesus ja gar nicht für unsere Sünden gestorben ist, Zeugnis von sich selbst gibt daß das meiste was Jesus in den Evangelien lehrte komplett ignoriert/übersehen wurde.
Ich denke das viele Gläubige es so sehen, dass das größte Problem des Menschen die Sünde sei, also die Verstrickung des Menschen mit der Sünde. Und da der Mensch nicht von allein und aus eigener Kraft von der Sünde loskommen kann und Erlösung der Sünden nur allein dadurch möglich geworden sein soll, dass Jesus am Kreuz starb und nach drei Tagen wieder auferstanden ist, ist ohne Tod und Auferstehung Jesu, das Christentum für diese Gläubigen tatsächlich für die Katz.

Das Christentum hat ja eigentlich ein bis dato weitestgehend unbekanntes Problem thematisiert, man kann eigentlich fast schon sagen, erfunden. Und zwar die Erbsünde. Es hat den Menschen schon von Geburt an derart mit der Sünde in Verbindung gebracht, dass er da nicht alleine mehr von loskommen kann. Und dann haben sie gesagt, dass es nur allein Jesu Opfer für uns Menschen wieder richten könnte. Dadurch gewinnt die Sünde natürlich eine unglaublich Macht, aber eben auch das Erlösungswerk Christi, weil es dann die einzige und exklusive Möglichkeit darstellt, um diesem Problem mit der Sünde wieder Herr werden zu können.

Und dann klingt es doch schon ganz logisch: Wenn wir alle von Geburt an derart mit der Sünde verstrickt sind und damit auch getrennt von Gott, dass wir da aus eigener Kraft unmöglich wieder raus kommen können und der exklusive und einzige Weg aus dem Schlamassel "Tod und Auferstehung" Jesu ist, dann ist nicht nur das Christentum für die Katz, wenn Jesus da am Kreuz nicht für unsere Sünden gestorben ist, dann ist alles für die Katz...

Man erfindet ein Problem, bietet die exklusive Lösung dazu an und schon feiert die Dogmatik fröhliche Urständ...

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Das kommt darauf an welcher Art die Dogmen sind find ich. Ich hab ja auch meine Dogmen :-) Und ich denke jeder hat seine... auch Atheisten und Materialisten haben ihre Dogmen (auch wenn sie das meist nicht erkennen) die sie nicht weniger Hartnäckig verteidigen als jeder die seinen...
Wenn man Dogmen nüchtern als Lehrsätze betrachtet, dann hat sicher jeder Gläubige auch seine Dogmen, aber es könnte zum Beispiel auch ein Dogma sein, von allen Dogmen frei werden zu wollen und dann verhielte man sich zwar schon dogmatisch, aber das dogmatische Verhalten hätte dann das Ziel, sich quasi selbst zu überwinden.

Oder auf der Arbeit sage ich immer, dass ich hier keine Pflege nach "Schema F" will, sondern eine bedürfnisorientierte und ressourcenfördernde Versorgung und diese Aussage ist ja eigentlich auch ein "Schema F", wenn man sie immer wieder tätigt (nein, keine Sorge, meine Kollegen mögen mich noch...;-))

Ich denke solange Lehrsätze Orientierung schaffen, denn das sollen sie ja schließlich, ist ja alles in Ordnung, aber wenn sie dann zu einer wirklich problematischen Einengung der Perspektive und zu unbedingten Verhaltensweisen führt, kann es sehr problematisch werden.

LG
Provisorium