Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen

Gott sandte Jesus ja genau deswegen. Das war "der Plan". Er sandte "seinen Sohn" in die Welt auf dass sie ihn annehmen und an ihn und sein Wort glauben.

Aber doch nicht deswegen, auf dass sie ihn ermorden.

Wir kennen ja, denke ich, alle das "Gleichnis von den boesen Weingaertnern" in den Evangelien. Mt 21,33-41

Die boesen Weingaertner waren dort ja Sinnbild fuer die falsche Priesterschaft bzw. fuer all jene die "Barabbas" dem Pontius Pilatus zuriefen... anstatt "J E S U S".

Und "der Sohn" war natuerlich Sinnbild fuer Jesus.

Und der "Plan Gottes" war... "Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben." (Mt 21,37)

Hatten sie aber nicht... leider.

Meine Frage an Dich lautet daher: Was ist mit "dem Kreuz", wenn es so gelaufen waere, wie es von Gott eigentlich angedacht war bzgl. "der Sendung seines Sohnes"?
Hallo Netkrel
Da kann ich mir eine Gegenfrage doch nicht verkneifen: Was ist das in deinen Augen für ein Gott, wenn er das nicht vorher schon wusste? Wenn er einen Plan fasst und sieht nicht voraus und kann nicht verhindern, dass Menschen ihm einen Strich durch die Rechnung machen?


Zu deiner Frage des Stellvertretertodes im Opfertier bzw Jesu:
Ich bin mir nicht sicher, ob im AT wirklich so ein magisches Ritualverständnis vorhanden war, wie du es beschreibst. Oder ob nicht eher der Symbolgehalt in der Handlung gesehen wurde, wie auch beim Sündenbockritual, der in die mit den Sünden des Volkes beladen in die Wüste gejagt wurde;

Oder auch bspw beim Opfer der Erstlingsgaben, im Bewusstsein, dass Gott unser erstes und Bestes gehört und dies wird symbolisch durch ein stellvertretend geopfertes, makelloses, erstgeborenes Tier dargebracht. Da wird nicht Gott mit dem Tier abgespeist, damit die Menschen ihr erstes und Bestes für sich selbst behalten können.


Und diesen Gedanken greift Paulus auch auf im Römerbrief, indem er die symbolische Opferung des Tieres weglässt und gleich Klartext spricht:


Röm 12, 1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.
2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.



Genauso wenig ist der Glaube an den stellvertretenden Kreuzestod Christi ein magisches Ritual;
Dahinter steht die Anerkennung dessen, dass Sünde die Trennung von Gott bewirkt und ein Sünder keine Gemeinschaft mit ihm haben kann;
Da in Gott die Quelle allen Lebens ist, bedeutet Abkehr von Gott (= Sünde) eben auch zugleich Tod:


Röm 6,23 Denn der SündeSold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.


Ich bin mir bewusst, dass du vielleicht noch mit dem ersten Teil des Verses übereinstimmen könntest.
Der entscheidende Punkt in der christlichen Lehre ist aber auch, dass der Mensch sich in seiner Erlösungsbedürftigkeit erkennt. Erkennt, dass er aus eigener Kraft es nicht schaffen kann, die Sünde zu besiegen, weil jeder der sündigt, der Knechtschaft der Sünde verfällt, wie ich oben beschrieben habe.


Joh 8,34 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der SündeKnecht.


Und die Befreiung aus dieser Knechtschaft kann eben nicht durch gute Taten herbei verdient werden;
das hat auch Jesus so gelehrt, nicht erst Paulus. So zB diese Geschichte:


Lk 18, 9 Er sagte aber zu einigen, die sich anmaßten, fromm zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis:
10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.
11 Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner.
12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme.
13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!
14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.


Was hat das nun alles mit dem Kreuzestod zu tun?
Darin zeigt sich Gottes Liebe zu uns Menschen.
Indem er zuerst handelt und uns Menschen erlöst und als Gerechtfertigte vor sich hinstellt.


Joh 3,16 Denn also hat Gott die Weltgeliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.


Und uns damit zur Liebe befreit und zu einem Leben entsprechend unserer Bestimmung, in dem wir Erfüllung finden.


1. Joh 4, 10 Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.
11 Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben.
12 Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.



Und im Glauben lassen wir uns in diesen stellvertretenden Tod mit hinein nehmen und sterben so unsererseits der Sünde ab:


So formuliert im schon zitierten Text aus Röm 6:


Röm 6, 1 Was sollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade umso mächtiger werde?
2 Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind?
3 Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft?
4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.
5 Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.
6 Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen.
7 Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.
8 Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden,
9 und wissen, dass Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod kann hinfort über ihn nicht herrschen.
10 Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben ein für alle Mal; was er aber lebt, das lebt er Gott.
11 So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus.



oder ausführlicher beschrieben bspw hier:


Kol 3, 1 Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.
2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.
3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
4 Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit.
5 So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist.
6 Um solcher Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams.
7 In dem allen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr noch darin lebtet.
8 Nun aber legt alles ab von euch: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde;
9 belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen
10 und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat.
11 Da ist nicht mehr Grieche oder Jude, Beschnittener oder Unbeschnittener, Nichtgrieche, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allen Christus.
12 So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld;
13 und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!
14 Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.
15 Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in "einem" Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar.
16 Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.
17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.



Vielleicht wird das so ein bisschen klarer?